Anreise nach Argentinien

Nachdem ich mich ein bisschen ausgeruht hatte, ging es am Freitag um 21 Uhr abends dann zum Busbahnhof. Dort bin ich mit dem deutschen Puffer von 30 Minuten angekommen. Der Bus hätte um 22:15 Uhr abfahren sollen, verspätete sich dann aber doch 45 Minuten. Man meint, das wäre normal für Südamerika, aber für Chile ist das nicht normal. In der Regel ist hier alles ziemlich pünktlich. Nach dem Einsteigen war ich überrascht von dem Komfort und dem Platzangebot. Das Ganze nennt sich Semi-Cama (also Halb-Bett) und ist eher wie in der First-Class im Flugzeug. Man kann den Sitz fast ganz horizontal klappen, dazu gibt es eine Fußstütze, eine Decke und Kopfkissen. Es sitzt bzw. liegt und schläft sich genauso gut, wie in unserem alten, bunten Gartenliegestuhl. Ein Lunchpaket gab es auch noch. Da ist der Preis von ca. 20€ für die ca. 7 stündige Fahrt echt geschenkt.

Erstmal hab ich mich schlafen gelegt. Nach etwa 2 Stunden Fahrt, ging es dann aufwärts. Eine Serpentine nach der anderen hat sich der Bus hochgeschraubt. Teilweise ging es wegen der vielen Baustellen nur sehr langsam voran. Das beeindruckendste war der Sternenhimmel, den man aus dem Busfenster sehen konnte. Unglaublich. Wenn man mir einen Stern in die Hand gegeben hätte und ich hätte ihn an den Himmel heften sollen, ich hätte keinen Platz dafür gefunden.

Nach der Fahrt durch den Scheiteltunnel kamen wir zur chilenisch-argentinischen Grenzkontrolle. Diese liegt schon ein wenig weiter unten auf „nur“ 2800 m. Dort waren 3 Busse vor uns und so heiß es erst mal 45 Minuten warten. Während dessen kam ich mit meiner Sitznachbarin ins Gespräch. Nachdem ich ihr von meinem Aufenthalt und meiner Reise erzählt habe, hat sie mir gleich die Telefonnummer von ihrer Tochter in La Serena aufgedrängt. Ich soll da doch ungedingt anrufen, wenn ich dort vorbeikomme. Ob die Tochter weiß, dass ihre Mutter ihre Telefonnummer an fremde Leute im Bus verteilt. 🙂
Nach 45 Minuten durften wir dann aus dem Bus aussteigen. Es war bitter kalt. Auch im Pulli. Ich hab gezittert, wie ein Schlosshund. Dann hieß es erstmal anstellen und die Stempel abholen. Den Zettelkram für die Migrationskarten hatte ich im Bus schon ausgefüllt. Nachdem ich meine zwei Stempel hatte, ging es kurz zurück in den Bus. Rucksack holen, wieder raus aus dem Bus und anstellen zur Gepäckkontrolle. Nachdem das Gepäck jedes einzelnen persönlich geprüft wurde, ging es zurück in den Bus. Die ganze Prozedur hat dann knapp 2 Stunden gedauert und ich war total durchgefroren. Danach konnte ich aber wirklich gut im wohlig warmen Bus schlafen.

Um 6 Uhr morgens kam der Bus dann in Mendoza an. Weil es in Mendoza zweimal die Straße Necochea gibt, hat mich mein Google-Ausdruck erstmal in die falsche Straße geschickt. War eine komische Gegend. Sehr untypisch für ein Hotel. Nachdem ich dann gefragt hatte, war es mir klar. Meine Straße Necochea und das Hotel liegen im Zentrum. Also die 15 Minuten wieder zurück zum Busbahnhof. Dort erstmal argentinische Pesos abheben. Da ich nun aber wirklich ins Bett wollte und keine Lust mehr auf Laufen hatte, hab ich mir vom Busbahnhof ein Taxi genommen. Der Taxifahrer kannte zwar die Straße, aber so wirklich auch nicht. Nach zweimaligem Wenden hat er sich entschlossen erstmal in einer Tankstelle nach dem Weg zu fragen . 🙂 Man glaubt es kaum, aber schlussendlich kam ich dann doch noch an. Das Hotel war einfach, aber schön sauber mit großem Bad. Passt. Aber ich wollte jetzt ohnehin erstmal nur noch ein paar Stunden schlafen.

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