Die längste Busfahrt, die schönste Stadt und Valle d`Elqui

Die 16 Stunden Busfahrt von San Pedro nach La Serena war doch recht erträglich. In dem „cama“-Bus habe ich unglaublich gut geschlafen, nachdem die Dame neben mir mit ihren 2 Handys in 30 Minuten glatt 14 Gespräche geführt hat. Blöd, dass der Mensch, auch der Chilene, immer nur mit einem Telefon gleichzeitig sprechen kann.
Zumindest war der Bus unglaublich bequem. Der Aufpreis war es wirklich wert. 1100km für 30000$ ist auch ein super Preis. Wenn so was nach Deutschland kommt, dann kann die Bahn endgültig einpacken. Dazu gibt es dann noch einen Abend- und Frühstückssnack und minutengenaue Ankunfts- und Abfahrtzeiten. Dummerweise muss mir beim Aussteigen mein Handy aus der Hosentasche gerutscht sein. Als ich es dann außerhalb vom Terminal bemerkt habe, war der Bus schon wieder weg Richtung Santiago. Alles was mit die Dame am Schalter dann noch sagen konnte war, dass ich am Nachmittag wenn der Bus in Santiago ist, noch mal anrufen soll. Das Handy ist eine Sache, die ganzen gespeicherten Nummer sind um so bitterer. Ich glaube meine letzte Sicherung ist gut ein halbes Jahr alt. Mist, aber alles ärgern bringt mich auch nicht weiter.
Also erstmal die Stadt La Serena anschauen. Die Stadt ist für mich die schönste in ganz Chile. Die Häuser im Zentrum stammen alle aus der Kolonialzeit. Es sieht wirklich toll aus, auch wenn mal nicht die Sonne scheint, sondern der Küstennebel die Stadt bedeckt. Da das Zentrum ziemlich klein ist, bin ich mit meiner Besichtungstour schnell fertig und mache mich auch zur Busstation für die Busse ins Valle d`Elqui. Der Bus schaukelt sich anschließend 2.5 Stunden das Tal hinauf. Die Landschaft ist wunderschön grün und von Wein und Obstplantagen geprägt. Welch schöner Kontrast zur Wüste in den letzten Tagen. Mir gefällte das Tal sau gut. Freue mich schon, es morgen ein bisschen zu erwandern.
Angekommen in Pisco d`Elqui geht es erst mal in die Unterkunft, die mir die Russin empfohlen hat. Das Hostal Tesoro d`Elqui gehört zwei deutschen Mädels, die ausgewandert sind, und das merkt man sofort beim Betreten des Hostals. Der Garten ist ein gepflegter Park, es gibt einen Pool und die Zimmer sind einzelne Häuschen, die in der Gartenanlage verstreut liegen. Das ist mit Abstand die schönste und beste Unterkunft, die ich während meiner Reise hatte und das alles für 13000$ mit Frühstück. Dazu gibt ein Restaurant mit Terrasse, in dem man sehr gut essen soll. Ich werde es heute Abend testen.
Hut ab, aber da unterscheiden sich die chilenischen Unterkünfte dann doch von denen unter deutscher Leitung. Das Hostal ist ein echter Geheimtipp. Schade, dass ich hier nur eine Nacht habe, hier könnte ich es locker 3 Nächte aushalten.
Nun hab ich noch schnell eine Pisco Brennerei besichtig. Das gehört zum Pflichtprogramm. Nach den vielen Whisky Destillen, die ich in Schottland schon besucht habe, gab es aber ned viel neues, nur dass statt Gerste Weintrauben genommen werden.
In dem Internet-Cafe, in dem ich gerade sitze, habe ich gerade einen Telefonmarathon hinter mir:

1.Unterkunft für morgen in Vicuña
2.Raquel in Santiago angerufen, dass ich am Samstag bei ihr bleiben kann und noch mal mit dem Brasilianer weggehen kann
3.Pato angerufen und mit ihr ausgemacht, dass sie mich am Sonntag Mittag abholt
4.Mehrfach mit Turbus wegen meines Handys telefoniert. Wenn sie was finden, dass ist das in der Custodia in Busterminal von Santiago abzuholen. Dann schauen wir da mal am Samstag oder Sonntag vorbei. Drückt mir die Daumen.

Morgen geht es nach Vicuñna, wo ich mit Glück den Sternenhimmel hier beobachten kann. Am Samstag geht es dann mit einem Direktbus zurück nach Santiago, wo meine Rundreise endet und mich noch ein paar entspannte Tage erwarten.

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