Letzter Abend

Nun ist der letzte Tag und auch der letzte Abend auch schon gekommen. Die letzten Tage hier in Santiago haben nun wirklich gut getan. Und es war auch schön die letzten Tage hier noch mit meinen Freunden zu verbringen. Einfach ein bisschen chilenischer Alltag. Baumarkt, mit Diego den Zaun repariert, Enpanadas essen, grillen.

Gestern Abend wurde dann einfach nochmal gegrillt. Es ist von vorgestern noch Fleisch übrig geblieben. Das war also dann wirklich mein Abschiedasado. Da Diego heute morgen früh zur Arbeit nach Calama musste, habe ich mich von ihm schon gestern Abend verabschiedet. Kommendes Jahr wollen sie nach Europa kommen. Vielleicht Urlaub in Spanien, zur Landshuter Hochzeit. Es ist also sicher, dass man sich wiedersieht. Nach Spanien kann man ja auch problemlos fahren . Das würde bestimmt eine lustige Sache. Ein Deutscher mit Chilenen im Urlaub in Spanien. Mit so einer Aussicht ist der Abschied dann weniger traurig.

Meine Koffer, also mein Rücksack ist gepackt. Gerade habe ich noch draußen gefrühstückt. Das letzte Mal für dieses Jahr. Jetzt fahre ich dann noch kurz mit der Pato nach Santiago über einen Schlenker zu der Frau von Patos Bruder ins Krankenhaus. Dann sehe ich die beiden auch nochmal. Nach dem Mittagessen um 14:00 Uhr geht es dann zum Flughafen.

Wie soll ich nun ein Resume über den Urlaub ziehen. Es war auf jeden Fall super, dass ich meine Freunde hier wieder gesehen habe. Ich hatte anfangs Angst, dass man sich zu weit voneinander entfernt hat und man sich nicht mehr versteht. Aber es war so, als wäre ich nie weg gewesen. Irgendwie scheint die Sache über eine Distanz von mehr als 12000km zu funktionieren. Hoffentlich bleibt das auch so.
Sonst muss ich sagen, dass mich die Reise von den Einrücken her total erschlagen hat. Wenn man sich die Fotos als Erinnerung anschaut, dann wird einem das mal erst klar. Hinzu kam immer die Spur Abenteuer, wenn nicht immer also so reibungslos geklappt hat, was es aber auch interessant gemacht hat. Und es war gut, dass ich vorher kaum Pläne gemacht habe. Das sich treiben lassen und schauen, was sich ergibt war wunderbar. Und es hat sich auf wundersame Weise eine Menge einfach so ergeben. Viel Glück gehabt.
Durch diese Fülle an Eindrücken und Ereignissen war der Abstand zum Alltag, nicht nur durch die Entfernung, riesig, und das war auch gut so.
Nun ist es aber auch so, dass ich auch wieder auf daheim freuen kann. Auf meine Eltern, meine Freunde, meine Wohnung, darauf, dass die Kleidung nicht im Rucksack, sondern im Schrank ist, auf einen vernünftigen Kaffee und auch viele andere Kleinigkeiten. Und so soll es ja auch am Ende eines Urlaubs sein.
Nach den 3 Monaten 2010 hier, nach dem Urlaub letztes Jahr, durch meine Freunde hier und durch den Alltag, den ich hier durch meine Freunde und die Arbeit 2010 gesehen habe, ist mein Eindruck über Chile natürlich ein anderer als der eines Touristen. Wer kommt als Tourist schon in einen chilenischen Baumarkt?

So viele ferne Länder habe ich ja noch nicht gesehen, aber nachdem ich nun Chile von ganz oben bis ganz unten durchreist habe und fast alle Flecken kenne, muss ich der Meinung zustimmen, dass Chile eines der schönsten Länder ist. Von der Vielseitigkeit der Landschaft glaube ich, dass wenige Länder Chile das Wasser reichen können.

Es sieht fast so aus, dass ich hier nicht das letzte Mal war.

Danke Pato, danke Diego, danke Chile!!