San Pedro de Atacama

1. Tag

Wie schon erwähnt ging es also mit dem Nachbus nach San Pedro. Eigentlich eine bequeme Sache, nur lief es nicht ganz so glatt, wie geplant. Nach gut 2 Stunde fahrt, befand ich mich gerade im Tiefschlaf, als wir im Bus alle geweckt wurden. Es gab eine Polizeikontrolle, in der auch das Gepäck durchsucht wird. Also Decke und Kopfkissen beiseite und raus aus dem warmen Bus hinaus in die Kälte. Das Durchsuchen hat nur 15 Minuten gedauert, aber genug um mich hellwach zu machen. Diese Kontrollen gibt es gab und an, wenn man Richtung Süden fährt. Ich hab gehört, dass damit vermieden werden soll, dass Drogen aus Bolivien und Peru bis nach Santiago kommen. Dann ging es weiter nach Calama, wo wir wegen einer Fehlauskunft viel zu früh um 5 Uhr morgens ankamen. Unser Anschlussbus nach San Pedro ging erst um kurz nach 7. Da das Terminal geschlossen war, hieß es draußen in der Kälte warten. Glücklicherweise haben wie 2 Strassen weiter einen Laden gefunden, der Kaffee verkauft hat. Mit dem anderen Bus ging es dann über eine Schnurgerade Strasse mitten durch die Atacama-Wüste. Mal steinig, mal gebirgig, mal sandig mit Dünen.
San Pedro ist eine recht nettes, aber auch sehr touristisches Oasendorf. Man sagt, dass es sozusagen die Hauptattraktion von Chile ist. Zum einen Weil das Dorf sehr nett ist und zum anderen weil die Landschaft rund herum unglaublich toll ist.
Nach dem Ausruhen im Hostal sind wir losgezogen um einen Tour-Anbieter auszusuchen mit dem wir die nächsten Tage Ausfüge machen können. Aus Santiago wusste ich von Freunden, dass ein Anbieter nicht billig, aber sehr gut sein soll. Ich musste ein bisschen überzeugen, aber schließlich hatte ich keine Lust noch mal einen Idioten als Fahrer zu bekommen.
Zwei Stunden später saßen wir schon im Kleinbus richtig Valle de la Muerte mitten in der Wüste. das Panorama, vorne  die Wüste und hinten die Anden war atemberaubend. Danach sind wir eine riesige Sanddüne runtergelaufen oder runtergerutscht, Höhenunterschied bestimmt 300m. War ein riesen Spaß, auch wenn man danach den Sand überall hat. Zum Abschluss ging es dann ins Valle de la Luna. Dort sieht die Landschaft wir auf dem Mond aus. Bekannt ist dieser Ort für seine Sonnenuntergänge und ist wirklich so, dass ich eine derart beeindruckenden Sonnenuntergang noch nie gesehen habe. Erst leuchtet vorne die schroffe Wüste in kräftigem rot, wenn dann die Sonne untergegangen ist, sieht man am Horizont glutrot die Anden stehen. Ich hab keine Ahnung, wie viele Fotos ich gemacht habe.
Nach dem Ausflug wollte ich mich im Hostal ein wenig ausruhen. Leider wurde da nichts draus, weil die Firma aus Santiago angerufen hat. Es gab Serverprobleme und sie bekamen den Server nicht mehr hoch. Dann habe ich eine halbe Stunde Tipps gegeben und was ein Glück, dann lief das Ding wieder. Ich habe denen damals schon gesagt, dass ich es für eine schlechte Idee halte, sich die Server ins eigene Haus zu holen, wenn es keinen gibt, der sich mit so was auskennt und das als Nebenjob aus Deutschland zu machen, dazu habe ich eigentlich keine Lust.
Am Abend sind wir dann noch essen gegangen. Im Ort hat es einen ganzen Haufen schöner Restaurants, alle urig eingerichtet und mit Kaminfeuer. das Essen war wirklich gut, nur für chilenische Verhältnisse ist es hier wirklich extrem teuer. Man kann sagen Santiago fast Mal zwei. Aber es stimmt hier wenigstens alles.

2. Tag

Um 7 Uhr morgens ging es auch schon wieder los. Zuerst sind wir mit dem Bus zur Laguna Chaxa im Salar de Atacama gefahren. Der Salar ist der 3 größte der Welt, aber leider nicht weiß, wie der Salar de Surire. In der Lagune konnten wir eine ganze Schar Flamingos sehen. Danach gang es Frühstück direkt auf dem Salar.  Nach einer knapp einstündigen Fahrt über eine Schotterpiste kamen wir zu den beiden Bergsehen Laguna Miscanti und Miñiques. Diese liegen tiefblau zwischen hohen Bergen auf 4200m Höhe. Komisch, diesmal kenne ich die Höhe gar nicht ich kann laufen, rauf und runter, ohne Probleme. Scheinbar habe ich mich schon an diese Höhen gewöhnt.
Dann fuhren wir weiter zu einem sehr abgelegenen Salar, dem Salar Aguas Calientes. Zum einen Mal „caliente“ war da gar nichts, auch kein Wasser. Stattdessen blies ein eisiger Sturm. Auf jeden Fall kann ich nicht verstehen, dass dieser Salar nicht von anderen Anbietern angefahren wird. Er besteht aus strahlend weißem Salz, mitten drinnen gibt es Lagunen mit glasklarem blauen Wasser, und hinten ragen Berge in den unterschiedlichsten Rot- und Brauntönen auf. Dieser Salar toppt meiner Meinung den so oft gerühmten Salar de Surire und um längen den Salar de Atacama. Wir machten dort eine Wanderung an den Ufern und zum Teil auch über den Salar. Nach einer Brotzeit an den Ufern ging es dann auch zurück nach San Pedro.
Mit ein paar Leuten, die wir auf der Tour kennengelernt haben, sind wir dann noch Essen gegangen. Ich bin jetzt schon froh, wenn ich wieder weniger Touristen um mich habe. Vor allem die Amis machen es teilweise hart.

3.Tag

Nachdem wir gestern um 7 Uhr abgeholt wurden, ging es dieses Mal schon um 4 Uhr morgens los. das Ziel waren die Geysire Tatio auf 4300m an der Grenze zu Bolivien. Man fährt deshalb so früh los, weil die Geysire im Sonnenaufgang besonders gut wirken. Außerdem raucht alles morgens bei Minusgraden deutlich besser und so wirkt alles eindrucksvoller. Die Geysire sind die höchsten auf der Welt, also Meter über dem Meer.
Die Fahrt war gnadenlos. Die Schotterpiste richtig schlecht, aber der Fahrer nahm keine Rücksicht. Oben angekommen, tat mir alles weh. Noch war es fast dunkel, doch sah man schon die Schemen der aufsteigenden Rauchwolken und man hörte das Fauchen und Blubbern. Nach einen Frühstück direkt auf dem Geysirfeld bei minus 10 Grad wurde es langsam hell und man erkannte die Schemen immer besser. Als dann die Sonne raus kam, gab es einen super Kontrast, wenn die Sonnenstrahlen auch die weißen Dampfwolken stießen. Am Vormittag ging es dann zurück nach San Pedro. Auf dem Weg machten wir noch einen Zwischenstopp in einem kleinen Dort und da musste ich feststellen, dass es hier wirklich unendlich touristisch ist und die Leute hier auch keine Scham haben den Touristen Geld aus der Tasche zu ziehen. In dem Dort musste man für alles zahlen. Fleischspieß 1500$ (zum Vergleich in Santiago 3 Gänge + Getränk ab 2000$), Toilette 200$ (ist ja ok hier oben). Aber jetzt kommt der Hammer. Ein Mann in Andentracht mit zwei jungen Alpakas saß auf einem Stuhl mit einem Schild daneben „2 Fotos 1000$“. Das ist einfach unglaublich und noch viel unglaublicher ist es, dass Touristen so was zahlen. In dem Moment war ich heil froh die 4tägige Altiplano -Tour gemacht zu haben. Da haben wir die Anden noch echt erlebt, nichts war künstlich oder herausgeputzt und Tiere haben wir hunderte gesehen.
San Pedro ist wirklich toll, und wenn man nach Chile kommt, dann muss man hierher. Aber ich bin auch froh die andere Seite und ein anderes Hochland-Chile gesehen zu haben.

Nun habe ich gerade noch Bustickets gekauft. Morgen Nachmittag geht es von San Pedro über Calama und Antofagasta nach La Serena, wo ich dann am Donnerstag früh ankommen werde.  Das Ziel laut Valle d‘ Elqui. Ist eine 16stündige Busfahrt. Dafür habe ich statt dem normalen Schlafbus „semi cama“ (halb Bett) nun die etwas teurere Option „premium cama“ genommen. Da kann man den Sessel, wie in der Business Class im Flugzeug zu einem richtigen Bett umbauen. Warmes Essen und Getränke gibt es auch.

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