Parrillada und Fahrt nach Cafayate

Am Abend nach unserer Stadttour machten wir uns auf die erste Parrillada  zu essen. Am Nachmittag sind wir schon an einem ganz netten Restaurant vorbeigekommen. Gesagt getan, wir haben also eine Parrillada (also Gegrilltes) für 2 Personen bestellt. Das aufgebotene auf einer Wärmeplatte war riesig. Wer sollte das essen? Geschmacklich war es unglaublich. Selten habe ich so zartes Fleisch vom Grill gegessen. Wir haben versucht, was wir konnten, geschafft haben wir es aber trotzdem nicht. Da konnte uns nur ein Grappa helfen, den es tatsächlich auch in einer sehr guten Qualität in Argentinien gibt. Ist halt doch ein wenig Italien. Nach dem Essen mussten wir schnellstens schauen, dass wir ins Bett kamen. da uns nur noch 6 Stunden blieben, bis man uns für die Südtour nach Cafayate abholt.

Kaum geschlafen mussten wir auch schon wieder aufstehen. Kurz nachdem wir in den Bus eingestiegen sind, und auch noch andere Fahrgäste abgeholt haben, scherte der Busfahrer falsch aus, wobei dann bei der Berührung mit einem Pfosten eine der hinteren Scheiben gebrochen ist, in 1000 kleine Stückchen. Die Scheibe blieb aber im Rahmen. Toll so ein Sicherheitsglas. Passiert ist nichts, aber es hieß dann wieder umkehren und den Bus wechseln. Danach ging es dann wirklich los Richtung Süden. Dummerweise regnete es schon wieder. Zuerst fuhren wir durch üppig grünes Ackerland, wo vor allem Tabak angebaut wurde. Durch den vielen Regen musste der Bus immer wieder langsam mehrere 100 Meter durch eine überschwemmte Straße fahren. Ein bisschen nervig war der Guide. Er redete unentwegt belanglosen Zeugs auf Spanisch. Eine Flut von Informationen die keiner verarbeiten kann. Nach 15 Minuten habe ich abgeschaltet und mir die Informationen mal über den Reiseführer besorgt. Nach dem ersten „technischen Halt“, also ewig lange Klo-Pause an einem Kiosk im nichts, veränderte sich das Landschaftsbild dann. Es begannen die Yungas. Der typische Bergurwald. Alles war mehrstöckig mit grün bewachsen und ein dreckiger, brauner und reißender Fluss windet sich durch diese Landschaft. Schon ein toller, weil ganz ungewohnter Anblick. Nach kurzes begann dann die Schlucht Quebrada de Cafayate. Hier wurde auch plötzlich dann das Wetter besser und es schien die Sonne. Ein bisschen geärgert hat uns, dass der Tour-Bus an so viele tollen Ausblicken einfach vorbeigefahren ist. Aus dem Fenster wirken die Farben der Felsen lange nicht so gut und zum Fotos machen, ist es ohnehin nichts. Zumindest sind wir an einem sehr schönen Aussichtspunkt stehen geblieben und haben nebenbei auch noch 2 Felsschluchten besucht. In einer hat dann sogar der Busfahrer mit der Gitarre aufgespielt. Hätten wir ihm nicht zugetraut.

Nach einer weiteren Stunde fahrt, erreichten wir dann Cafayate. Das größte Weinanbaugebiet Argentiniens. Hier ging es dann zum Essen, bevor für dann eine gute Stunde Zeit hatten und den Ort anzuschauen. Ehrlich gesagt, ein ganz netter Marktplatz, aber viel gab es dann nicht zu sehen. Somit legten wir uns erstmal in die Sonne.
Anschließend ging es dann zur Besichtigung einer Bodega. Naja was heißt Besichtigung. Kurzer Rundgang durch die Stahltanks und die Presse, und dann in den Shop, wo es zwei Kostproben gab. Der Weiße war nicht mein Fall, der Rote ganz ordentlich. Die Besichtigung, die ich letztes Jahr in einer Bodega in Mendoza gemacht habe, war aber eine ganz andere Liga.
Danach ging es auch schon wieder zurück. Durch den viele Regen wurde die Fahrt noch deutlich abenteuerlicher. Teilweise haben Bäche die Straße komplett Überflutet, so dass man auch mit dem Boot auf der Straße hätte fahren können. Abends um 8 Uhr sind wir dann auch ziemlich müde wieder in Salta angekommen. Irgendwie war die Tour nicht das, was wir uns versprochen hatten. Ein nerviger Guide, ein Bus der an kaum einer interessanten Stelle hält.. ein Ort der nichts Besonderes ist und eine Bodega-Besichtigung, die in 10 Minuten abgeschlossen ist.

Am Abend musste es also das Essen wieder richten. Wir sind diesmal in ein etwas einfacheres Restaurant gegangen. Für mich war es das erste Lomo (also Steak) dieses Jahr in Argentinien. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Fleisch zerfiel geradezu. Wirklich ein Traum. Tag gerettet. Nach dem Essen mussten wir auch gleich schauen, dass wir ins Bett kommen. Der nächste Tag wird anstrengend.

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