Kategorie: Südamerika-Reise 2011

Letzter Eintrag & Buenos Aires und ich werden keine Freunde

Nun ging es in der heißen und vollen Subte zur Haltestelle Palermo. Dieses Stadtviertel soll sich durch viele schöne Gebäude und Parks auszeichnen. Die Parks waren schnell gefunden. Die schönen Gebäude aber nicht. Es waren Wohnviertel. Mir kam es so vor als ob ich in Málaga durch Huelin laufen würde, Schön kann man wirklich nicht sagen. Somit ging es erstmal in einen Park. Da mich das Stadtviertel aber dann doch nicht zu überzeugen wusste und ich von der letzte Nacht doch noch ein wenig mitgenommen war, habe ich mich entschlossen hier abzubrechen und erst noch mal ruhig ins Hostal zurückzufahren. Mein Kumpel wollte noch bleiben und sich noch das eine und andere anschauen. Die Rückkehr ins Hostal war dann aber so einfach auch nicht, weil zwischenzeitlich die Metrolinie eingestellt wurde. Zum Laufen viel zu weit. Wären mehr als 3 Stunden gewesen. Den Stadtplan hatte ich nicht. Also mit dem Bus fahren. Nur mit welchem? Alte Taktik. Einfach in einen Bus steigen, der einen so grob in die richtige Himmelrichtung bring. Wenn der Bus dann abbiegt und droht da hinzufahren, wo man nicht hin will, dann aussteigen. Hat super geklappt und so kam in unweit bei einer Subte-Station einer anderen Linie an. Insgesamt hat der Spaß aber doch fast 2 Stunden gedauert. Gaz schön lange, dafür, dass man eigentlich nichts gesehen hat.
Mein Kumpel hat scheinbar dann doch noch das richtige Viertel Palermo gefunden.
Ich machte mich dann nach einer Ruhepause auf die kleine Einkaufsrunde. Musste ein Buch und eine DVD für die Freisinger Chilenen mitbringen. Bei der Gelegenheit konnte man auch noch mal durch das Microcentro von Buenos Aires laufen.

Heute Abend geht es dann auf jeden Fall noch mal zum Abschluss eine Parrillada essen. Morgen dann nur noch Frühstücken, packen und dann mit dem Taxi zum Flughafen.

Was kann ich nun über Buenos Aires sagen? Mein erster Eintrag kam nicht gerade positiv rüber. Oft ist es ja so, dass man sich in eine Stadt erst einleben muss, dass einen eine Stadt nicht sofort fasziniert. Bei Buenos Aires hat sich das bis jetzt noch nicht eingestellt. Ich bin von der Stadt immer noch enttäuscht und sie gefällt mir immer noch nicht. Es liegt einfach daran, dass die Stadt kein wirkliches Zentrum besitzt. Alles ist irgendwie verstreut. Ja, die Stadt hat schöne Häuser im europäisch-kolonialen Stil. Aber es sind eben nur einzelne Häuser. Somit steht ein altes recht schönes Haus neben einem hässlichen und dreckigen Betonklotz. Es ergibt sich somit kein schönes geschlossenes Bild. Die einzelnen Highlights sind für eine Stadt von diesem Ausmaß eher dürftig.

Die Stadt mag wohl sehr von Kunst und Theater leben, aber auf der Straße bekommt man davon wenig mit. Dort ist man eher mit dem fortwährenden Überlebenskampf mit dem Straßenverkehr  beschäftigt.
Ich weiß es nicht, ob wir einfach nur an der falschen Zeit an der falschen Stelle waren, eventuell waren unsere Erwartungen einfach auch zu hoch. Buenos Aires wird von den Argentiniern und auch sonst in den Himmel gelobt. Somit kommt man mit sehr hohen Erwartungen hier an.

Die Sache ist, dass der Reiz an Lateinamerika auf keinen Fall in den Großstädten zu suchen ist. Nachdem ich nun die angeblich schönste Großstadt Lateinamerikas kennengelernt habe, weiß ich auch auf jeden Fall, dass ich in Zukunft für solche Städte sehr wenig Zeit brauchen werde.

Irgendwie freue ich mich jetzt auch wieder auf Landshut. Wenn ich nur das Wetter mitnehmen könnte…

Die 3 Wochen waren dennoch auf jeden Fall ein Wahnsinn. So viel, wie wir gesehen haben. Die Eindrücke werden lange vorhalten. Viele Fotos gibt es ja ohnehin.

Nun die abschließende Frage: Konnte Argentinien Chile in meinem Herzen überholen? Don’t Cry for Me Argentina, aber an Chile reichst du lange nicht ran.
Argentinien ist ein wunderschönes Land zum Urlaub machen. Es hat tolle Landschaften und nette Menschen. 3 Monate hätte ich hier aber nicht bleiben wollen. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass mich Argentinien wieder sieht. Es fehlen ja noch Iguazu und ein ganzer Haufen Patagonien. Das mich mein Chile wieder sieht, zweifelt ja wohl niemand an. Ich schon am wenigsten. An Chile hängt bei mir einfach viel zu viel. Viel mehr als Landschaft und Urlaub.

Ohh, wie schön ist Uruguay

Heute Morgen hieß es, wie schon gesagt, um 5:30 Uhr aufstehen. Danach sind wir mit der Subte zum Fähr-Terminalgefahren und haben dort eingecheckt. Wie immer dasselbe Prozedere, am Check-In melden, Miragtionspapiere ausfüllen, dann Gepäckkontrolle, die unglaublich oberflächlich war, dann zur Migration und die Karten abgegeben und sich die Stempel abholen. Nach einem Frühstücksespresseo mit einem Medialuna ging es dann auch schon auf die Katamarafähre, die uns in einer Stunden an das andere Ufer des Rio de la Plata bringen sollte. Von einem Fluss kann man da schon gar nicht mehr sprechen. Und von Plata, also Silber schon gar nicht. Der Fluss ist eine braune Schlammbrühe.
Nach einer Stunde kamen wir dann in Uruguay, genauer gesagt in Colonia de Sacramento an. Was viel uns zu allererst auf. Es war unglaublich sauber.  Dann viel uns auf, dass sehr wenig Verkehr auf den Straßen war. Zudem waren die Häuser bunt und man hörte Vögel pfeifen. Wir schlenderten gemütlich Richtung Zentrum. Alles war überschaubar und so war auch das Zentrum schnell gefunden. Hier hingen dann von den bunten, kleinen Häusern nun üppige Blumen herunter. Auf einem kleinen Platz landete gerade eine Gruppe kleiner Papageien in der Palme. Wir waren nur eine Stunden und nicht mal 30km von Buenos Aires entfernt und sind im Paradies gelandet.
der Hunger trieb uns in ein Lokal, das schön am Ufer legen ist. Beim Bier kann man zwischen den heimischen Sorten Pilsen und Zillertal wählen. Das Essen, bei mir ein schönes Stück Rind vom Grill, war ausgezeichnet. Da wir bis zum Lokal noch keine Bank gefunden hatten und das Lokal keine Kreditkarten akzeptierte, machten wir einen riesen Fehler. Wir zahlen in argentinischen Pesos. Das Essen hätte umgerechnet 43 € gekostet und wurde dann aber so ein schlechter Kurs gegeben, dass wir um sage und schreibe 18€  geprellt wurden. Hinzu kommt, dass wir aus Argentinien, das auch schon im Vergleich zum Vorjahr teuer war, andere Preise gewöhnt waren. Uruguay ist preislich 1:1 auf deutschem Niveau. Manchmal braucht man eine Auffrischung, dass man auf solche Anfängertrick, wie in einem anderen Lad mit einer Fremdwährung zu zahlen, nicht mehr hereinfällt.
Danach erstmal Uruguayos holen. Den Rest der Zeit verbrachten wir mit ausspannen, bummeln, auf einen Leuchtturm steigen, und nichts-tun. Zum Abschluss gönnten wir uns noch eine Kaffee und hausgemachtes Eis. Beides ebenfalls exzellent. Wobei auch hier wieder knapp 20€ teuer.
So langsam wurde es dann wieder Zeit Richtung Fähre zu gehen und den ganzen Migrationskram erneut zu durchlaufen.

Als wir dann wieder in Buenos Aires ankamen, hat es uns wie ein Schlag getroffen, schlechte Luft und man wir wieder zur Zielscheibe eines jeden Autofahrers. Nach einer mehr als waaghalsigen Überquerung einer 5 spurigen Straße zwischen hupenden LKW (nebenbei sei gesagt, dass wir als Fußgänger grün hatten), ging es in der heißen Subte ins Hostal.

Alles in allem ein unglaublich schöner Tag. Von Uruguay hatte ich so gar keine Vorstellung. Eigentlich stand das Land auch lange nicht auf meiner Liste. Aber der Ausflug von Buenos Aires ist ein wirklicher Tipp. Danke Inge dafür und für´s vorher antesten.

Zum Abendessen haben wir dann auch noch ein unglaublich gutes Restaurant  in der Calle Chile gefunden. Es war ein baskisches Restaurant und es stimmte einfch alles. Netter Ober, unglaublich gutes Essen, danach ein Weinbrand zum verdauen und dann noch ein Limonchello zum Abschluß aufs Haus. Das Lokal ist ein echter Geheimtipp, voll mit Argentiniern.
Eigentlich hätte es danach gereicht und es wäre eigentlich Zeit gewesen ins Berr zu gehen. Aber im Hostal war am heutigen Abend ebenso ein Asado und so habe ich mit da noch hinzugesellt. Zuerst habe ich mit mit einem Pärchen aus Pamplona verratscht. Schlußendlich bin ich dann mit 4 Chilenen bis um 4 Uhr morgens nicht ganz nüchtern hängen geblieben. Folgenschwer für den nächsten Tag, aber es war einfach so super nett, dass man nicht gehen konnte. Immer wieder meine Chilenen

Nun steht heute bei mir nur noch der Stadtteil Palermo auf dem Programm. Mehr mag ich mir für den letzten Tag auch nicht vornehmen. Noch mal zum Abschluss alles etwas entspannter angehen.

Ankunft in Buenos Aires

Pünktlich um 18:40 ging es los nach Buenos Aires. Alles lief absolut problemlos. In dem Bus von Urquiza hatte es ein wenig weniger Platz als im Andesmar. Dafür war es bequemer und es gab auch wieder Kopfkissen und Decken. Zu Essen und zu Trinken, gab es dagegen nichts, Nach 4 Stunden wurden wir aus dem Schlaf gerissen. 15 Minuten Aufenthalt in Cordoba. Also schnell ein Sandwich kaufen. Dann ging es auch schon weiter. Bei Sonnenaufgang gab es draußen immer nur noch Pampa. Um 8 Uhr begann dann die Stadt Buenos Aires und damit auch der Berufsverkehr und Stau. Somit kamen wir mit einer guten Stunde Verspätung am Busbahnhof Retiro an. Dort wollten wir uns ein Taxi nehmen. Der Mann, der seine Dienstleitung für das Taxi-Heranwinken und Türe-Aufhalten anbot stellte sich aber als unfähig heraus. Dem nächsten Taxifahrer gefiel dann unser Fahrziel nicht. Zu viel Verkehr. Also selbst ein Taxi organisiert und schon ging es los Richtung Hostal. Viel Verkehr war schon. Ehrlich gesagt, sehr viel. Somit kamen wir nur zäh voran, aber besser als Laufen. Mit der argentinischen Fahrweise hatten wir ja schon Bekanntschaft gemacht. Das hier ist aber noch ein Stück krasser. Ich weiß nicht, wie viele Beinahe-Unfälle wir während der Taxifahrt durchleiden mussten. Das lag aber nicht an unserem Taxifahrer. Alle fahren hier so. Nicht für viel Geld möchte ich hier Autofahren. Da ist ein normaler Deutscher nach ein paar Minuten reif für die Klinik.
Auf jedem Fall dank des Taxifahrers sind wir dann an unserem Hostal angekommen. Wirklich sehr nett hier. Ruhig und auch recht zentral gelegen.

Nach kurzem Ausruhen wollten wir natürlich gleich mal was von der Stadt sehen und haben uns eine erste Route zusammengestellt, vorbei an den ersten wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Plaza de Congreso, Avendia de Mayo , Avenida 9 de Julio, Obelisk, San Telmo.

So ganz beeindruckt uns Buenos Aires noch nicht. Wir haben auf das große Finale, die unglaubliche Stadt, von der alle erzählen, gehofft. Bis jetzt haben wir sie aber noch nicht gefunden. Im Großen und Ganzen ist es so, wenn man ein Stück französische Architektur und ein Stück Madrid in einen Topf wirft und umrührt. Eine Prise Lateinamerika dazu und fertig Womit ich bis jetzt auch sagen möchte, Santiago ist geordneter und kompakter, Salta ist von den Gebäuden schöner, Valparaiso ist bunter… .

Wir haben hier noch viel vor und das Urteil ist bis jetzt mit Sicherheit vorschnell. Sicher ist aber, dass es die Stadt nach so vielen Highlights in den letzten knapp 3 Wochen nicht ganz leicht mit uns hat.

Da wir nun auch aus dieser Stadt einmal rauskommen wollten und nicht nur Stadtbesichtigung pressen wollten, haben wir uns entschieden einen Tag ans andere Ufer des Rio de la Plata nach Colonia de Sacramento in Uruguay zu fahren. De Tipp, dass es da schön sein soll, hatte ich ja schon gekommen.
Also hieß es für mich nach dem Besichtigungsprogramm vom ersten Tag noch mal rein in die Subte (hier die U-Bahn) und zum Hafen zum Fährterminal die Tickets kaufen. Zuerst mal das Fährterminal finden, dann 2 Mal falsch und einmal richtig anstellen und schon war ich im Besitzt für Hin- und Rückfahrt nach Uruguay. Danach nur wieder rein in die ca. 50° heiße, volle und mit 100% Luftfeuchtigkeit ausgestattete Subte. Wieder im Hostal war dann auch ich am Ende. Aber wenigstens mit etwas in der Tasche.

Tags drauf hieß es erstmal frühstücken. Ist auch mal was schönes, wenn man dazu mal wieder richtig Gelegenheit hat. Das Frühstück im Hostal ist zwar einfach, aber trotzdem völlig ausreichend. Danach haben wir uns viel vorgenommen. Bei der Stadt war noch zu viel offen.

Zuerst sollte es nach La Boca gehen. Der Weg war wieder endlos lange. Den Stadtplan unterschätzt man total. Aber auch wir kamen dann doch irgendwann an. Zum Glück haben wir den Eingang in das Stadion der Boca Juniors gefunden und konnten uns so das Fußballstadion eines der wohl bekanntesten Teams von Südamerika von innen anschauen. Ist schon ein Hexenkessel, wenn man sich das voller Leute vorstellt. Danach ging es weiter in die typischen Straßen von La Boca. Die Häuser sind dort in ein paar Straßenzügen bunt angemalt. Sieht super nett aus. Dadurch ist es leider unglaublich touristisch geprägt. Und das heißt es ist dort extrem nervig, weil einem dauernd Dienstleitungen aufgedrängt werden, die man eigentlich gar nicht will. „wollen Sie hier essen?“, „Wie wär es mit einem Foto mit Diego Maradona?“, „Ein Foto mit einem Tangotänzer?“. So schön wie es in den Straßen war, nach einer halben Stunden und ein paar Fotos mussten wir genervt den Rückzug antreten. Da der Weg nach La Boca recht weit war, sind wir erstmal zurück ins Hostal um eine Ruhepause einzulegen.
Nach ein, zwei Stunden stand dann der Stadtteil Recoleta auf dem Programm. Er war ganz anders als La Boca. Es gab hier sehr viele Gebäude im französischen Stil in denen sich viele Botschaften eingemietet hatten. Unser Spaziergang durch Recoleta endete bei der Kirche Nuestra Senora del Pilar und dem angeschlossenen, berühmten Friedhof von Recoleta. Der Friedhof mit seinen Mausoleen ist wirklich ein Highlight. Alles war Rang und Namen in Argentinien hatte liegt hier begraben. Eine Hauptattraktion ist nach wie vor das Grab von Evita.
Danach reichte es uns nach gefühlten 10km Fußmarsch durch Buenos Aires, so dass wir mit der Subte zurück zum Hostal führen.
Am Abend waren wir dann noch lecker essen im Barrio San Temlo. Das Fleisch war exzellent.

Nun ist es schon wieder spät und morgen klingelt der Wecker das letzte Mal im Urlaub unbarmherzig früh um 6 Uhr. Um 7 Uhr müssen wir am Fährterminal sein und um 8:40 Uhr geht unsere Fähre über den Rio de la Plata nach Colonia in Uruguay. Die Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe. Somit sind wir auf den Tagesausflug gespannt. Am Abend sind wir dann schon wieder zurück in Buenos Aires und haben dann nur noch 2 Nächte und 1,5 Tage in Lateinamerika.

Ischigualasto & Valle de la Luna

Wie gesagt, ging es dann zum Abendessen. Man merkt irgendwie, dass wir in keiner echten Touristenstadt unterwegs waren. Nicht nur,  dass es keine Sehenswürdigkeiten gibt, es gibt auch keine Restaurants. Die Straßen sind zwar voller Leute, die sind aber alle mit den Familien zum gemeinsamen Shopping unterwegs. Sonst gibt es nur fast Food. Wo gehen die Einheimischen wohl essen? Irgendwie haben wir dann ein halbwegs gut aussehendes Restaurant gefunden. Außentemperatur 27°, innen im Lokal etwa 16°. Brr. Das Essen bestand dann aus einem völlig durchgegarten Fleisch und einer Soße aus Fertigprodukten. Für Argentinien ein Totalausfall. Danach sind wir ein wenig frustriert ins Bett-

Um 6_15 Uhr klingelte wieder der Wecker. Eine halbe Stunde später saßen wir nach einem Press-Frühstück mit zwei anderen und dem Fahrer im Auto und fuhren 2 Stunden zuerst in das sogenannte Valle de la Luna. Da es viel geregnet hatte, war das Tal deutlich grüner als sonst. Die Formationen waren aber genauso beeindruckend. Mit dem Wetter hatten wir ein großes Glück. Die letzten Wochen sei es hier immer nebelig gewesen. Heute gab es keine Wolke und der Himmel war tief blau. Durch den Park führte uns ein Guide und wir machten an den unterschiedlichsten Landschaftsformen halt Schon toll die Landschaft und zugleich ganz anders als das Valle de la Luna in der Atacama in Chile. Danach führen wir erstmal zum Mittagsessen in ein ganz keines Lokal im Nichts. Die Empanadas waren sehr gut.
Anschließend ging es noch mal 90 Minuten weiter nach Talampaya. Diese Felsschlucht ist eines der großen Highlights in Argentinien. Das spürt man auch am Eintrittspreis. 125 Pesos (25€). Für Argentinier die Hälfte. Möchte mal sehen, was in Deutschland los wäre, wenn wir sagen würden „Für Deutsche 20€, für Ausländer 40“. Irgendwie schon auch teuer, wenn man zu zweit in einem 2 Sterne Hotel 160 Pesos pro Nacht zahlt.
Aber gut. Dann muss es das Geld ja wert sein. Und ehrlich gesagt, es war das Geld  auch wert. Zuerst machten wir bei alten Steinzeichnungen halt. Mittlerweile hat es wohl deutlich über 40°  gehabt. Es war schon sehr anstrengend. Danach ging es direkt hinein in die Schlucht von Talampaya. Zwei ca. 100 Meter hohe rote Feldwände begrenzen ein Flusstal. Die Wände sind total glatt. Danach ging es weiter zu anderen Feldformationen und zum Abschluss zu sonderbaren Felstürmen. Auf dem Weg hat uns der Nationalparkguide versucht zu erklären, dass man mehr auf die Umwelt achten solle und hat unter dem Staunen der Zuhörer erklärt, was man alles aus einer leeren Plastikwasserflasche machen könne. Wirklich nett, diese tapsigen ersten Versuche.
Somit ging es dann auch mit dem Auto und dem Fahrer wieder fast 3 Stunden nach La Rioja zurück. So ein 14 Stunden Tag ist schon ganz schön anstrengend.
So beeindruckend alles auch war, irgendwie habe ich nun aber auch genug von Steinen und Sand.

Am Abend war wieder das leidige Thema Abendessen angesagt. Diesmal haben wir uns vom dem Gedanken was Ordentliches zu finden verabschiedet und sich einfach in ein Cafe, das Pizza anbietet, gegangen. Diese war ganz gut und reichhaltig. Nach dem langen Tagesausflug waren wir mehr als geschafft und sind dann nur über den Umweg über eine Eisdiele (mmmh, dulce-de-leche-Eis, einfach unglaublich gut) ins Bett. Morgen haben wir einen Ruhetag eingeplant. Ausschlafen, in Ruhe frühstücken, Wäsche aus der Wäscherei holen, entspannen und um 18:40 Uhr dann den Nachtbus nach Buenos Aires nehmen.

Das Ende das erste Mal in Sicht

Nun sind wir in La Rioja angekommen. Erst habe ich mich über das Regenwetter beschwert und mich gefreut, dass es endlich wärmer wird. Ich mag es ja heiß, aber hie, das ist schon ein wenig viel. Heute mittag, als wir angekommen sind, hatte es auf dem Zentralplatz 37°. Aber wenigstens ist die Luft trocken, der Himmel tief blau und ohne Wolken. Alles in allem bin ich happy. Aber auch über die Klimaanlage im Hotel ist man froh. Am Nachmittag ist das ganze Ort wie tot. Alles hat geschlossen Wir konnten uns nicht mal was zu trinken kaufen. Ab 17 Uhr kehrt wieder Leben ein. Für morgen haben wir noch eine Tour in den Nationalpark Talampaya organisiert. Der Park und die Landschaft soll beeindruckend sein. Aber es heißt dafür wiedermal um 6:15 Uhr aufstehen. Dafür dann aber mit Sicherheit das letzte Mal. Ebenso habe ich die Bus-Tickets für Montag nach Buenos Aires gekauft. Somit schließt sich dann der Kreis. Die letzte lange Nachbusfahrt und dann sind wir an dem Ort des Abflugs. Das Ende dieser Reise ist also in Sicht, auch wenn die Stadt Buenos Aires auf jeden Fall noch einiges bereit hält. Zusammenfassend sind wir bis jetzt aber schon sehr viel rummgekommen und haben wahnsinnig viel gesehen. Mittelmeerklima, Pazifik, verschneite Berge, Vulkane, Wüste, Steppe, Hochgebrige, grüne Landschaften, Bergdschungel und vor allem viele bunte Steine und Berge.

Irgendwie habe ich das Gefühl schon viel länger als 2 Wochen unterwegs zu sein. Dann bin ich mal gespannt, was noch kommt.

Heute Nacht vor einem Jahr war ich in Santiago, als uns das Erdbeben erwischte. Heute abend lade ich meinen Kumpel dafür ein. Ein bisschen nachdenklich stimmt mich die Sache immer noch. So ganz vergessen kann und will ich das Ereigniss nicht. Luftlinie ist Santiago vielleicht nur 350km Weg. Es sind nur die Berge dazwischen.

Anmerkungen zum Straßenverkehr in Argentinien

Der Verkehr in Argentinien rechtfertigt einen eigenen Artikel. Man meinte ja, dass man sich nach 3 Monaten Chile ein wenig an die Gegebenheiten in Südamerika gewöhnt hätte. Aber da muss man differenzieren. Zum einen haben die Autos hier teilweise musealen Charakter. Es fahren hier Autos durch die Gegend. Die man bei uns nur als Oldtimer sieht. Der einige Unterschied. Ein Oldtimer wäre gepflegt. Hier fragt man sich, wie das Auto noch zusammenhält. Schäden spielen hier keine Rolle, solange das Auto noch fährt. Und somit ist eine funktionierende Beleuchtung am Auto nicht erforderlich. Es gibt Auto mit nur vorne Beleuchtung, nur Hinten und einmal vorne uns einmal hinten. Auch der Fall nachts ganz ohne Beleuchtung ist keine Seltenheit. Man hat ja immer noch eine Hupe, wenn es eng wird. Eng wird es hier sehr oft. Zum einen, weil zwar fließend aber doch eher aggressiv gefahren wird. Zum anderen haben wir Argentinier die wohl dämlichste Vorfahrtsregel der Welt. An Kreuzungen ohne Ampel und ohne Beschilderung, wobei Ampel und Beschilderung keinerlei Bedeutung haben, hat immer derjenige Vorfahrt, der zuerst an der Kreuzung war. Das erweist sich nicht nur im Schadenfall als schwer nachzuvollziehen, es sorgt auch im Alltag für heikle Situationen. Zum einen muss man mit hohem Tempo an die Kreuzung rannfahren. Man will ja der erste sein Wenn man dann 2 Meter vor der Kreuzung merkt, dass man doch nicht der erste ist, wird scharf in die Bremse gestiegen. Das Auto darf aber nie zum stehen kommen. Man rollt immer weiter in die Kreuzung rein, bis man dem Kreuzungsverkehr den Weg abschneidet. Wenn dieser dann nicht mehr vorbeikommt, muss dieser scharf bremsen uns schon hat man Vorfahrt. ich habe fasziniert einmal 20 Minuten eine Kreuzung beobachtet. Irgendwie funktioniert das system. Wobei ich auch mehrfach die Augen schließen musste. Es war schon super knapp.
ich weiß auch nicht, mit was die Autos hier teilweise fahren. Mache stinken so heftig nach Abgasen, andere ziehen Rauchschaden hinter sich hier, so dass bei uns jeder sofort in die nächste Werkstatt fahren würde.

Die Straßen sind teilweise auch in einem extrem schlechten Zustand. Viele Stra0en sind nur aus Schotter und Erde. Wir wollten eigentlich nach Cachi, das Dorf ist aber ohne Allradfahrzeit seit über einer Wohne nicht mehr zu erreichen. Wenn es regnet, dann verwandeln sich viele Straßen in Seen, wie ich ja oben schon geschrieben habe.

Ebenso gehört es zum guten Ton, dass man bei Überholvorgängen prinzipiell den Kopf ausschalten muss. Frei nach dem Motto: ich kenne die Strecken. An der Stelle kommt nie einer entgegen.
Ganz wichtig ist auch der Punkt, dass ein Motor zum Laufen gebaut wurde. Bei unseren beiden Touren wurde der Motor des Busses während der knapp 2 sündigen Mittagspause nicht abgestellt. Gut, wenn der Liter Super für 80 Cent her geht, lohnt es sich auch nicht g Schlüssel umzudrehen. Erzählt den Argentiniern mal was von einer Start-Stopp-Automatik. Der fasst sich ans Hirn. So wird das nichts mit dem Klimaschutz. Da können wir uns den Arsch aufreißen, aber solche Länder wie Argentinien können wir nicht kompensieren. Kommt auch bei den Argentiniern auch noch der pro Kopf Jahresverbrauch an Rindfleisch mit 75 kg dazu.

Fahrt in die Quebrada de Humahuaca

Wie am Vortag klingelte der Wecker um 6:15 Uhr. Noch schnell alles zusammenpacken, da wir gleich all unser Zeug aus dem Zimmer nehmen müssen. Es war schon unsere letzte Nacht in Salta. Die großen Rucksäcke ließen wir noch im Hostal. Dann wurden wir abgeholt und ich muss sagen, dass der Guide diesmal wesentlich besser war. Kurze aber präzise Erklärungen und kein Zeit vertrödeln bei sogenannten  „technischen Halten“. Die Fahrt war recht lange bis nach Purmamarca. Aber es lohnte sich wirklich. Obwohl es in Salta geregnet hatte, schien hier die Sonne und beleuchtete den Cerro de los 7 colores (Berg der 7 Farben) wunderbar. Der Zeitrahmen war end uns somit sprinteten wir hinauf zu einem Aussichtshügel. Ein toller Anblick.

Nach der Weiterfahrt ging es durch die Quebrada de Humahuaca nach Humahuaca. Dort hab es dann zum Mittagessen einen Lama-Eintopf. Ich mag das Fleisch. Hat ein bisschen was von Hase Auf jeden Fall ganz zart. Hat super geschmeckt. Der Ort Humahuaca hat unglaublich viel Scharm. Ein richtig schöner Andenort mit einer weißen Kirche, vielen engen Gassen und typischen Adobe-Häusern. Mir gefällt es sehr. Da noch Zeit ist laufe ich noch in einen lokalen Markt, der nicht touristisch ist. Dort findet man einfachste Marktstände an denen die einzelnen Händler ihre Produkte verkaufen. Kaum einer hat mehr als 5 verschiedene Sachen. Der eine 3 Gemüsesorten, der andere 8 verschiedene Töpfe. Irgendwie fasziniert mich das Bild. Auch wenn es sehr ärmlich ist, wirkt es mit seinem Menschen unglaublich fröhlich.

Bei der Rückfahrt Richtung Salta stand noch die Festung in Tilcara auf dem Programm. Ein ehemaliges Inca-Fort. Nur leider hat es schon wieder angefangen zu regnen. Die meisten haben sich das dann gar nicht angeschaut, aber wenn man schon mal da ist. Also Regenjacke und eine kurze Schnellbesichtigung. Nach 15 Minuten war aber auch ich komplett nass. Die Festung wäre bei schönem Wetter ein Traum gewesen. Aber so… . Irgendwie bin ich nicht 13000km geflogen, dass ich wieder dauernd nass werde.

Am Abend in Salta mussten wir noch Zeit totschlagen. Unser Bus Richtung La Rioja im Süden ging erst um 1:45 Uhr morgens. Das war aber nicht schwer. Bis 10 Uhr erstmal ein Bierchen trinken. Dann haben wir die großen Rucksäcke aus dem Hostal geholt und sind dann noch Essen gegangen. Von außen sah das Restaurant vielversprechend aus. Es war aber eigentlich ein ziemlicher Reinfall. Kein Lomo, für mich nur eine Eintopf, der aber ganz gut war, und völlig überzogene Preise. Das erste Mal, dass mir in Südamerika das Gedeck separat berechnet wurde. Na ja, aber man kann nicht immer Glück haben. Glück hatten wir danach ohnehin noch. Als wir aus dem Restaurant gekommen sind, hörten wir vom Zentral-Platz Trommeln. Da wir noch viel Zeit zum Bus hatten, sind wir also dort hin und trafen auf eine Karnevalsfeier. Aber nicht wie bei uns mit Sherrif und Zauberer, sondern mit Samba-Trommeln, Tänzern und vielen bunten und aufwendigen Masken. Das hatte schon Atmosphäre und hat selbst mich als Faschings-Muffel sofort begeistert. Den Fasching könnten wir auch in Deutschland brauchen.

Danach sind wir um Busbahnhof. Nach einer Nacht im Bus schreibe ich jetzt diese Zeilen. In 4 Stunden sollten wir dann in La Rioja sein. Im Moment ist außen immer noch alles grün. Es sollte ich langsam ändern.

Parrillada und Fahrt nach Cafayate

Am Abend nach unserer Stadttour machten wir uns auf die erste Parrillada  zu essen. Am Nachmittag sind wir schon an einem ganz netten Restaurant vorbeigekommen. Gesagt getan, wir haben also eine Parrillada (also Gegrilltes) für 2 Personen bestellt. Das aufgebotene auf einer Wärmeplatte war riesig. Wer sollte das essen? Geschmacklich war es unglaublich. Selten habe ich so zartes Fleisch vom Grill gegessen. Wir haben versucht, was wir konnten, geschafft haben wir es aber trotzdem nicht. Da konnte uns nur ein Grappa helfen, den es tatsächlich auch in einer sehr guten Qualität in Argentinien gibt. Ist halt doch ein wenig Italien. Nach dem Essen mussten wir schnellstens schauen, dass wir ins Bett kamen. da uns nur noch 6 Stunden blieben, bis man uns für die Südtour nach Cafayate abholt.

Kaum geschlafen mussten wir auch schon wieder aufstehen. Kurz nachdem wir in den Bus eingestiegen sind, und auch noch andere Fahrgäste abgeholt haben, scherte der Busfahrer falsch aus, wobei dann bei der Berührung mit einem Pfosten eine der hinteren Scheiben gebrochen ist, in 1000 kleine Stückchen. Die Scheibe blieb aber im Rahmen. Toll so ein Sicherheitsglas. Passiert ist nichts, aber es hieß dann wieder umkehren und den Bus wechseln. Danach ging es dann wirklich los Richtung Süden. Dummerweise regnete es schon wieder. Zuerst fuhren wir durch üppig grünes Ackerland, wo vor allem Tabak angebaut wurde. Durch den vielen Regen musste der Bus immer wieder langsam mehrere 100 Meter durch eine überschwemmte Straße fahren. Ein bisschen nervig war der Guide. Er redete unentwegt belanglosen Zeugs auf Spanisch. Eine Flut von Informationen die keiner verarbeiten kann. Nach 15 Minuten habe ich abgeschaltet und mir die Informationen mal über den Reiseführer besorgt. Nach dem ersten „technischen Halt“, also ewig lange Klo-Pause an einem Kiosk im nichts, veränderte sich das Landschaftsbild dann. Es begannen die Yungas. Der typische Bergurwald. Alles war mehrstöckig mit grün bewachsen und ein dreckiger, brauner und reißender Fluss windet sich durch diese Landschaft. Schon ein toller, weil ganz ungewohnter Anblick. Nach kurzes begann dann die Schlucht Quebrada de Cafayate. Hier wurde auch plötzlich dann das Wetter besser und es schien die Sonne. Ein bisschen geärgert hat uns, dass der Tour-Bus an so viele tollen Ausblicken einfach vorbeigefahren ist. Aus dem Fenster wirken die Farben der Felsen lange nicht so gut und zum Fotos machen, ist es ohnehin nichts. Zumindest sind wir an einem sehr schönen Aussichtspunkt stehen geblieben und haben nebenbei auch noch 2 Felsschluchten besucht. In einer hat dann sogar der Busfahrer mit der Gitarre aufgespielt. Hätten wir ihm nicht zugetraut.

Nach einer weiteren Stunde fahrt, erreichten wir dann Cafayate. Das größte Weinanbaugebiet Argentiniens. Hier ging es dann zum Essen, bevor für dann eine gute Stunde Zeit hatten und den Ort anzuschauen. Ehrlich gesagt, ein ganz netter Marktplatz, aber viel gab es dann nicht zu sehen. Somit legten wir uns erstmal in die Sonne.
Anschließend ging es dann zur Besichtigung einer Bodega. Naja was heißt Besichtigung. Kurzer Rundgang durch die Stahltanks und die Presse, und dann in den Shop, wo es zwei Kostproben gab. Der Weiße war nicht mein Fall, der Rote ganz ordentlich. Die Besichtigung, die ich letztes Jahr in einer Bodega in Mendoza gemacht habe, war aber eine ganz andere Liga.
Danach ging es auch schon wieder zurück. Durch den viele Regen wurde die Fahrt noch deutlich abenteuerlicher. Teilweise haben Bäche die Straße komplett Überflutet, so dass man auch mit dem Boot auf der Straße hätte fahren können. Abends um 8 Uhr sind wir dann auch ziemlich müde wieder in Salta angekommen. Irgendwie war die Tour nicht das, was wir uns versprochen hatten. Ein nerviger Guide, ein Bus der an kaum einer interessanten Stelle hält.. ein Ort der nichts Besonderes ist und eine Bodega-Besichtigung, die in 10 Minuten abgeschlossen ist.

Am Abend musste es also das Essen wieder richten. Wir sind diesmal in ein etwas einfacheres Restaurant gegangen. Für mich war es das erste Lomo (also Steak) dieses Jahr in Argentinien. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Fleisch zerfiel geradezu. Wirklich ein Traum. Tag gerettet. Nach dem Essen mussten wir auch gleich schauen, dass wir ins Bett kommen. Der nächste Tag wird anstrengend.

Salta – La Linda

Nach einer recht schwülen Nacht war es heute morgen erstmal ziemlich bewölkt. Hier in Salta regnet es in dieser Jahreszeit mit als einziges in Argentinien relativ viel. Nichts desto trotz wollten wir uns nach einem Frühstück mit einem echten italienischen Cappuccino heute die Stadt anschauen, eine zwei Touren für die nächsten Tage buchen und dann noch eine Sache mit Aerolineas Argentinas klären.

Da wir ja nun wußten, dass Iguazu Gelbfiebergebiet ist, wollte ich zu allererst nach dem Frühstück das mit dem Flug klären. Wir haben also im Büro von Aerolineas Argentinas  versucht den Flug zu anullieren. Das hat nicht so ganz geklappt. Genauer gesagt hätten wir den Flug für ca. 50€ nur auf einen anderen Termin umbuchen können. Der Plan einfach die Route zu ändern von und La Rioja nach Buenos Aires zu fliegen, war nicht möglich. Ebenso wenig war es möglich den Flug zu stornieren. GUt wir hötten stornieren können, hätten aber keinen Cent zurückbekommen. Also haben wir das ganze Geld in den Sand gesetzt, aber besser so als anders. Risikobereitschaft null-komm-null und es ist auch gut so, auch wenn das Risiko noch so gering sein sollte. Also bitte keine Sorgen machen. Der Rest von Argentinien ist absolut sauber und unbedenklich. Wir haben uns genau informiert. Es ist halt doch viel Geld und sehr sehr ärgerlich.
Nun geht es für uns über die Bus-Südroute über Cafayate und La Rioja nach Buenos Aires. In La Rioja und Cafayate sieht die Wetterprognose auch viel besser aus. 7 Tage Sonne, Regenwahrscheinlichkeit 0% und angenehme 43 Grad. Das ist mein Wetter.
Danach buchten wir erstmal die Touren in die Umgebung. Einmal in die nördlichen Schluchten mit der Quebrada de Humamarca und einmal in die südliche Weinregion Cafayate. Die Landschaft soll beeindruckend sein.

Danach führen wir mit der Seilbahn auf den Aussichtsberg von Salta. Wenn man oben ist, fällt auf, wie grün hier alles ist. Es sieht fast ein bisschen aus, wie zu Hause,bis auf die Palmen. Alle Hügel und her rum sind grün bewachsen. Unten eingebettet liegt die Stadt Salta ebenfalls alles mit vielen Bäumen. Irgendwie tut es auch gut, nach so vielen Tagen Wüsten wieder etwas grünes zu sehen. Man merkt, dass es hier viel regnet. Obwohl es bewölkt ist, hat die Sonne aber eine unglaubliche Kraft. Auf dem Berg ist es wirklich schön, weil nun die Wolken auch aufmachen und die Sonne druchkommt. Es ist oben auf dem Hügel alles parkähnlich angelegt und lädt zum verweilen ein.
Nachdem wir mit der Seilbahn runter gefahren sind, sind wir erstmal zum Busbahnhof und haben die Fahrkarten für den Nachtbus von Freitag auf Samstag nach La Rioja gekauft.

Nun ging es zum eigentlichen Tagesprogramm, der Besichtigung von Salta. Und ich muss wirklich sagen, es ist eine wunderschöne Stadt. Deshalb hat die Stadt wohl auch den Beinamen La Linda, die hübsche oder die schöne. Es gibt unzählige alte Kolonialbauten, so dass die Stadt wirklich Scharm hat. Viele klassiche Kirchen und auch ein altes Klöster sind mit unter den Highlights. Als ein Regenschauer eingesetzt hat, sind wir noch schnell ins MAAM, ein andines Museum, das wir auch unbedingt ansehen wollten geflüchtet. Das Museeum beeindruckt mit seinen alten Kinder-Muminen, welchen auf teilweise über 6000m hohen Vulkanen gefunden wurden und noch sehr gut erhalten sind.

Salta ist wirklich wunderschön und hat meine bisherige schönste Stadt in Südamerika, La Serena in Chile, von Thron gestoßen.

Auffällig ist dass es deutlich mehr Schuhputzer und auch aufdringliche Bettler gibt in Chile. Da merkt man dann schon, dass Argentinien Chile ein wenig hinterher hingt.

Jetzt haben wir Hunger und gehen erstmal was essen. Morgen müssen wir früh raus, weil unser Tour schon um 7 Uhr morgens starten.

Abschied von Chile & über die Anden nach Salta in Argentinien

Gestern gab es noch ein schönes letztes Abendessen  mit einem Pisco Sour, einem schönen Stück Rindfleisch und einem guten chilenischen Wein.
Heute Morgen ging es dann zum Parkplatz, an dem der Bus abfährt. Es waren schon eine ganze Menge Leute da. Mir etwa 20 Minuten Verspätung kam dann der Bus. Das Ticket war schon lange gebucht und der Aufpreis von den normalen Semi-Cama-Plätzen zu Cama-Plätzen hatte nur 2 € betragen. Somit war klar, dass wir Cama fahren. Es ist wirklich toll, wie viel Platz man in den Sitzen hat und wie bequem sie sind. Zuerst ging es dann zur chilenischen Ausreisekontrolle, die direkt in San Pedro liegt. Das ist ein bisschen seltsam, weil die Kontrollstation 160 km vor der Grenze liegt. Gut zwischen San Pedro und der wirklichen Grenze gibt es außer Sand, Steinen und Altiplano ja nichts. Wie gesagt an der Grenze nach 5 Minuten nach dem Einsteigen auf dem Parkplatz, hieß es wieder aussteigen, in einer Schlange anstellen und sich den Ausreisestempel holen. Als dann alle im Bus den Stempel hatten, ging es dann endlich wirklich los. Die Straße führte schnur gerade durch die Wüste hinauf Richtung Vulkan Llicancabur. Der Bus quälte sich ganz schön und fuhr zeitweise nur Schritttempo. Der höchste Punkt ist nicht der Paso de Jama, sondern schon viel früher in der Nähe des Vulkans auf 4500m Höhe. Eigentlich hätte ich super schlafen können, aber die Landschaft war so toll, dass ich versucht habe mich wach zu halten. Während der Fahrt viel mir auf, dass auf allen hellen Fotos ein kleiner schwarzer Fleck in der Mitte zu sehen war. Es stellte sich heraus, dass es ein Kratzer im Objektiv war. Keine Ahnung, wie er reingekommen ist. So ein Mist. Nicht nur, dass ich hier in Südamerika jedes Mal eine Kamera zerstöre, jetzt darf ich dann zu Hause ab jetzt in allen Bildern den Kratzer rausretuschieren. Puhh. Die Linse kann man in Deutschland sicher tauschen lassen. Morgen in Salta schaue ich mal in einen Fotoladen, vielleicht haben die ja einen Trick auf Lager.
Nach einem Frühstück und einer etwa 2-3 stündigen Fahrt erreichten wir dann die Grenze und die argentinische Einreisekontrolle. Auch hier wieder der übliche Ablauf. Erstmal warten bis unser Bus an der Reihe war, aussteigen und in einer Schlange anstellen, dann in einer Schlange an der Einreisekontrolle anstellen und sich den Stempel holen. Dann wieder in den Bus und auf die nach dem Zufallsprinzip durchgeführte Gepäckkontrolle warten. Alles in allem dauert der Spaß dann fast 2 Stunden. Danach ging es auf der argentinischen Seite langsam nach unten. Die Landschaft war absolut fantastisch. Wir durchquerten einen Salar, die Salinas Grandes, und schraubten und über einen kleinen Pass nach dem anderen. Die Landschaft wurde grüner. Dann ging es in Serpentinen steil nach unten in eine lange Felsschlucht bis der Bus dann das Örtchen Purmamarca erreichte. Das Highlight ist hier der Cerro de los 7 colores (Berg der 7 Farben). Und der Berg leuchtete tatsächlich in allen Rottönen. Anschließen ging es weiter nach unten und die Landschaft wurde nochmals grüner. Dummerweise war es aber auch mit dem schönen Wetter vorbei. Sonnenverwöhnt, wie wir aus Chile waren, erinnert das Wetter jetzt an den deutschen November, nur dass es unglaublich schwül ist. Es dämmert nun schon und bald sind wir dann in Salta.

Was für eine Busfahrt!! Die Straße gehört definitiv zu den schönsten Straßen, die ich jemals gefahren bin. Die Strecke letztes Jahr von Santiago nach Mendoza war schon toll, aber das hier ist noch mal ein ganzes Stück besser.

Nun sind wir in Salta angekommen. Mit 2 Stunden Verspätung. Es ist super schwül und regnet leicht. Vom Klima her schon der Schock, wenn man aus der Atacama-Wüste kommt. Die Stadt ist aber total nett. Rundherum ist es unglaublich südamerikanisch. Ein herrliches Durcheinander. Die Innenstadt wirkt aber eher spanisch mit einem Hauch Italien. Man fährt Fiat und Piaggio, Zebrastreifen und Ampeln sind Dekoration und beleuchtete Autos nachts ein Luxus.