Anmerkungen zum Straßenverkehr in Argentinien

Der Verkehr in Argentinien rechtfertigt einen eigenen Artikel. Man meinte ja, dass man sich nach 3 Monaten Chile ein wenig an die Gegebenheiten in Südamerika gewöhnt hätte. Aber da muss man differenzieren. Zum einen haben die Autos hier teilweise musealen Charakter. Es fahren hier Autos durch die Gegend. Die man bei uns nur als Oldtimer sieht. Der einige Unterschied. Ein Oldtimer wäre gepflegt. Hier fragt man sich, wie das Auto noch zusammenhält. Schäden spielen hier keine Rolle, solange das Auto noch fährt. Und somit ist eine funktionierende Beleuchtung am Auto nicht erforderlich. Es gibt Auto mit nur vorne Beleuchtung, nur Hinten und einmal vorne uns einmal hinten. Auch der Fall nachts ganz ohne Beleuchtung ist keine Seltenheit. Man hat ja immer noch eine Hupe, wenn es eng wird. Eng wird es hier sehr oft. Zum einen, weil zwar fließend aber doch eher aggressiv gefahren wird. Zum anderen haben wir Argentinier die wohl dämlichste Vorfahrtsregel der Welt. An Kreuzungen ohne Ampel und ohne Beschilderung, wobei Ampel und Beschilderung keinerlei Bedeutung haben, hat immer derjenige Vorfahrt, der zuerst an der Kreuzung war. Das erweist sich nicht nur im Schadenfall als schwer nachzuvollziehen, es sorgt auch im Alltag für heikle Situationen. Zum einen muss man mit hohem Tempo an die Kreuzung rannfahren. Man will ja der erste sein Wenn man dann 2 Meter vor der Kreuzung merkt, dass man doch nicht der erste ist, wird scharf in die Bremse gestiegen. Das Auto darf aber nie zum stehen kommen. Man rollt immer weiter in die Kreuzung rein, bis man dem Kreuzungsverkehr den Weg abschneidet. Wenn dieser dann nicht mehr vorbeikommt, muss dieser scharf bremsen uns schon hat man Vorfahrt. ich habe fasziniert einmal 20 Minuten eine Kreuzung beobachtet. Irgendwie funktioniert das system. Wobei ich auch mehrfach die Augen schließen musste. Es war schon super knapp.
ich weiß auch nicht, mit was die Autos hier teilweise fahren. Mache stinken so heftig nach Abgasen, andere ziehen Rauchschaden hinter sich hier, so dass bei uns jeder sofort in die nächste Werkstatt fahren würde.

Die Straßen sind teilweise auch in einem extrem schlechten Zustand. Viele Stra0en sind nur aus Schotter und Erde. Wir wollten eigentlich nach Cachi, das Dorf ist aber ohne Allradfahrzeit seit über einer Wohne nicht mehr zu erreichen. Wenn es regnet, dann verwandeln sich viele Straßen in Seen, wie ich ja oben schon geschrieben habe.

Ebenso gehört es zum guten Ton, dass man bei Überholvorgängen prinzipiell den Kopf ausschalten muss. Frei nach dem Motto: ich kenne die Strecken. An der Stelle kommt nie einer entgegen.
Ganz wichtig ist auch der Punkt, dass ein Motor zum Laufen gebaut wurde. Bei unseren beiden Touren wurde der Motor des Busses während der knapp 2 sündigen Mittagspause nicht abgestellt. Gut, wenn der Liter Super für 80 Cent her geht, lohnt es sich auch nicht g Schlüssel umzudrehen. Erzählt den Argentiniern mal was von einer Start-Stopp-Automatik. Der fasst sich ans Hirn. So wird das nichts mit dem Klimaschutz. Da können wir uns den Arsch aufreißen, aber solche Länder wie Argentinien können wir nicht kompensieren. Kommt auch bei den Argentiniern auch noch der pro Kopf Jahresverbrauch an Rindfleisch mit 75 kg dazu.

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