Monat: März 2011

Letzter Eintrag & Buenos Aires und ich werden keine Freunde

Nun ging es in der heißen und vollen Subte zur Haltestelle Palermo. Dieses Stadtviertel soll sich durch viele schöne Gebäude und Parks auszeichnen. Die Parks waren schnell gefunden. Die schönen Gebäude aber nicht. Es waren Wohnviertel. Mir kam es so vor als ob ich in Málaga durch Huelin laufen würde, Schön kann man wirklich nicht sagen. Somit ging es erstmal in einen Park. Da mich das Stadtviertel aber dann doch nicht zu überzeugen wusste und ich von der letzte Nacht doch noch ein wenig mitgenommen war, habe ich mich entschlossen hier abzubrechen und erst noch mal ruhig ins Hostal zurückzufahren. Mein Kumpel wollte noch bleiben und sich noch das eine und andere anschauen. Die Rückkehr ins Hostal war dann aber so einfach auch nicht, weil zwischenzeitlich die Metrolinie eingestellt wurde. Zum Laufen viel zu weit. Wären mehr als 3 Stunden gewesen. Den Stadtplan hatte ich nicht. Also mit dem Bus fahren. Nur mit welchem? Alte Taktik. Einfach in einen Bus steigen, der einen so grob in die richtige Himmelrichtung bring. Wenn der Bus dann abbiegt und droht da hinzufahren, wo man nicht hin will, dann aussteigen. Hat super geklappt und so kam in unweit bei einer Subte-Station einer anderen Linie an. Insgesamt hat der Spaß aber doch fast 2 Stunden gedauert. Gaz schön lange, dafür, dass man eigentlich nichts gesehen hat.
Mein Kumpel hat scheinbar dann doch noch das richtige Viertel Palermo gefunden.
Ich machte mich dann nach einer Ruhepause auf die kleine Einkaufsrunde. Musste ein Buch und eine DVD für die Freisinger Chilenen mitbringen. Bei der Gelegenheit konnte man auch noch mal durch das Microcentro von Buenos Aires laufen.

Heute Abend geht es dann auf jeden Fall noch mal zum Abschluss eine Parrillada essen. Morgen dann nur noch Frühstücken, packen und dann mit dem Taxi zum Flughafen.

Was kann ich nun über Buenos Aires sagen? Mein erster Eintrag kam nicht gerade positiv rüber. Oft ist es ja so, dass man sich in eine Stadt erst einleben muss, dass einen eine Stadt nicht sofort fasziniert. Bei Buenos Aires hat sich das bis jetzt noch nicht eingestellt. Ich bin von der Stadt immer noch enttäuscht und sie gefällt mir immer noch nicht. Es liegt einfach daran, dass die Stadt kein wirkliches Zentrum besitzt. Alles ist irgendwie verstreut. Ja, die Stadt hat schöne Häuser im europäisch-kolonialen Stil. Aber es sind eben nur einzelne Häuser. Somit steht ein altes recht schönes Haus neben einem hässlichen und dreckigen Betonklotz. Es ergibt sich somit kein schönes geschlossenes Bild. Die einzelnen Highlights sind für eine Stadt von diesem Ausmaß eher dürftig.

Die Stadt mag wohl sehr von Kunst und Theater leben, aber auf der Straße bekommt man davon wenig mit. Dort ist man eher mit dem fortwährenden Überlebenskampf mit dem Straßenverkehr  beschäftigt.
Ich weiß es nicht, ob wir einfach nur an der falschen Zeit an der falschen Stelle waren, eventuell waren unsere Erwartungen einfach auch zu hoch. Buenos Aires wird von den Argentiniern und auch sonst in den Himmel gelobt. Somit kommt man mit sehr hohen Erwartungen hier an.

Die Sache ist, dass der Reiz an Lateinamerika auf keinen Fall in den Großstädten zu suchen ist. Nachdem ich nun die angeblich schönste Großstadt Lateinamerikas kennengelernt habe, weiß ich auch auf jeden Fall, dass ich in Zukunft für solche Städte sehr wenig Zeit brauchen werde.

Irgendwie freue ich mich jetzt auch wieder auf Landshut. Wenn ich nur das Wetter mitnehmen könnte…

Die 3 Wochen waren dennoch auf jeden Fall ein Wahnsinn. So viel, wie wir gesehen haben. Die Eindrücke werden lange vorhalten. Viele Fotos gibt es ja ohnehin.

Nun die abschließende Frage: Konnte Argentinien Chile in meinem Herzen überholen? Don’t Cry for Me Argentina, aber an Chile reichst du lange nicht ran.
Argentinien ist ein wunderschönes Land zum Urlaub machen. Es hat tolle Landschaften und nette Menschen. 3 Monate hätte ich hier aber nicht bleiben wollen. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass mich Argentinien wieder sieht. Es fehlen ja noch Iguazu und ein ganzer Haufen Patagonien. Das mich mein Chile wieder sieht, zweifelt ja wohl niemand an. Ich schon am wenigsten. An Chile hängt bei mir einfach viel zu viel. Viel mehr als Landschaft und Urlaub.

Ohh, wie schön ist Uruguay

Heute Morgen hieß es, wie schon gesagt, um 5:30 Uhr aufstehen. Danach sind wir mit der Subte zum Fähr-Terminalgefahren und haben dort eingecheckt. Wie immer dasselbe Prozedere, am Check-In melden, Miragtionspapiere ausfüllen, dann Gepäckkontrolle, die unglaublich oberflächlich war, dann zur Migration und die Karten abgegeben und sich die Stempel abholen. Nach einem Frühstücksespresseo mit einem Medialuna ging es dann auch schon auf die Katamarafähre, die uns in einer Stunden an das andere Ufer des Rio de la Plata bringen sollte. Von einem Fluss kann man da schon gar nicht mehr sprechen. Und von Plata, also Silber schon gar nicht. Der Fluss ist eine braune Schlammbrühe.
Nach einer Stunde kamen wir dann in Uruguay, genauer gesagt in Colonia de Sacramento an. Was viel uns zu allererst auf. Es war unglaublich sauber.  Dann viel uns auf, dass sehr wenig Verkehr auf den Straßen war. Zudem waren die Häuser bunt und man hörte Vögel pfeifen. Wir schlenderten gemütlich Richtung Zentrum. Alles war überschaubar und so war auch das Zentrum schnell gefunden. Hier hingen dann von den bunten, kleinen Häusern nun üppige Blumen herunter. Auf einem kleinen Platz landete gerade eine Gruppe kleiner Papageien in der Palme. Wir waren nur eine Stunden und nicht mal 30km von Buenos Aires entfernt und sind im Paradies gelandet.
der Hunger trieb uns in ein Lokal, das schön am Ufer legen ist. Beim Bier kann man zwischen den heimischen Sorten Pilsen und Zillertal wählen. Das Essen, bei mir ein schönes Stück Rind vom Grill, war ausgezeichnet. Da wir bis zum Lokal noch keine Bank gefunden hatten und das Lokal keine Kreditkarten akzeptierte, machten wir einen riesen Fehler. Wir zahlen in argentinischen Pesos. Das Essen hätte umgerechnet 43 € gekostet und wurde dann aber so ein schlechter Kurs gegeben, dass wir um sage und schreibe 18€  geprellt wurden. Hinzu kommt, dass wir aus Argentinien, das auch schon im Vergleich zum Vorjahr teuer war, andere Preise gewöhnt waren. Uruguay ist preislich 1:1 auf deutschem Niveau. Manchmal braucht man eine Auffrischung, dass man auf solche Anfängertrick, wie in einem anderen Lad mit einer Fremdwährung zu zahlen, nicht mehr hereinfällt.
Danach erstmal Uruguayos holen. Den Rest der Zeit verbrachten wir mit ausspannen, bummeln, auf einen Leuchtturm steigen, und nichts-tun. Zum Abschluss gönnten wir uns noch eine Kaffee und hausgemachtes Eis. Beides ebenfalls exzellent. Wobei auch hier wieder knapp 20€ teuer.
So langsam wurde es dann wieder Zeit Richtung Fähre zu gehen und den ganzen Migrationskram erneut zu durchlaufen.

Als wir dann wieder in Buenos Aires ankamen, hat es uns wie ein Schlag getroffen, schlechte Luft und man wir wieder zur Zielscheibe eines jeden Autofahrers. Nach einer mehr als waaghalsigen Überquerung einer 5 spurigen Straße zwischen hupenden LKW (nebenbei sei gesagt, dass wir als Fußgänger grün hatten), ging es in der heißen Subte ins Hostal.

Alles in allem ein unglaublich schöner Tag. Von Uruguay hatte ich so gar keine Vorstellung. Eigentlich stand das Land auch lange nicht auf meiner Liste. Aber der Ausflug von Buenos Aires ist ein wirklicher Tipp. Danke Inge dafür und für´s vorher antesten.

Zum Abendessen haben wir dann auch noch ein unglaublich gutes Restaurant  in der Calle Chile gefunden. Es war ein baskisches Restaurant und es stimmte einfch alles. Netter Ober, unglaublich gutes Essen, danach ein Weinbrand zum verdauen und dann noch ein Limonchello zum Abschluß aufs Haus. Das Lokal ist ein echter Geheimtipp, voll mit Argentiniern.
Eigentlich hätte es danach gereicht und es wäre eigentlich Zeit gewesen ins Berr zu gehen. Aber im Hostal war am heutigen Abend ebenso ein Asado und so habe ich mit da noch hinzugesellt. Zuerst habe ich mit mit einem Pärchen aus Pamplona verratscht. Schlußendlich bin ich dann mit 4 Chilenen bis um 4 Uhr morgens nicht ganz nüchtern hängen geblieben. Folgenschwer für den nächsten Tag, aber es war einfach so super nett, dass man nicht gehen konnte. Immer wieder meine Chilenen

Nun steht heute bei mir nur noch der Stadtteil Palermo auf dem Programm. Mehr mag ich mir für den letzten Tag auch nicht vornehmen. Noch mal zum Abschluss alles etwas entspannter angehen.

Ankunft in Buenos Aires

Pünktlich um 18:40 ging es los nach Buenos Aires. Alles lief absolut problemlos. In dem Bus von Urquiza hatte es ein wenig weniger Platz als im Andesmar. Dafür war es bequemer und es gab auch wieder Kopfkissen und Decken. Zu Essen und zu Trinken, gab es dagegen nichts, Nach 4 Stunden wurden wir aus dem Schlaf gerissen. 15 Minuten Aufenthalt in Cordoba. Also schnell ein Sandwich kaufen. Dann ging es auch schon weiter. Bei Sonnenaufgang gab es draußen immer nur noch Pampa. Um 8 Uhr begann dann die Stadt Buenos Aires und damit auch der Berufsverkehr und Stau. Somit kamen wir mit einer guten Stunde Verspätung am Busbahnhof Retiro an. Dort wollten wir uns ein Taxi nehmen. Der Mann, der seine Dienstleitung für das Taxi-Heranwinken und Türe-Aufhalten anbot stellte sich aber als unfähig heraus. Dem nächsten Taxifahrer gefiel dann unser Fahrziel nicht. Zu viel Verkehr. Also selbst ein Taxi organisiert und schon ging es los Richtung Hostal. Viel Verkehr war schon. Ehrlich gesagt, sehr viel. Somit kamen wir nur zäh voran, aber besser als Laufen. Mit der argentinischen Fahrweise hatten wir ja schon Bekanntschaft gemacht. Das hier ist aber noch ein Stück krasser. Ich weiß nicht, wie viele Beinahe-Unfälle wir während der Taxifahrt durchleiden mussten. Das lag aber nicht an unserem Taxifahrer. Alle fahren hier so. Nicht für viel Geld möchte ich hier Autofahren. Da ist ein normaler Deutscher nach ein paar Minuten reif für die Klinik.
Auf jedem Fall dank des Taxifahrers sind wir dann an unserem Hostal angekommen. Wirklich sehr nett hier. Ruhig und auch recht zentral gelegen.

Nach kurzem Ausruhen wollten wir natürlich gleich mal was von der Stadt sehen und haben uns eine erste Route zusammengestellt, vorbei an den ersten wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Plaza de Congreso, Avendia de Mayo , Avenida 9 de Julio, Obelisk, San Telmo.

So ganz beeindruckt uns Buenos Aires noch nicht. Wir haben auf das große Finale, die unglaubliche Stadt, von der alle erzählen, gehofft. Bis jetzt haben wir sie aber noch nicht gefunden. Im Großen und Ganzen ist es so, wenn man ein Stück französische Architektur und ein Stück Madrid in einen Topf wirft und umrührt. Eine Prise Lateinamerika dazu und fertig Womit ich bis jetzt auch sagen möchte, Santiago ist geordneter und kompakter, Salta ist von den Gebäuden schöner, Valparaiso ist bunter… .

Wir haben hier noch viel vor und das Urteil ist bis jetzt mit Sicherheit vorschnell. Sicher ist aber, dass es die Stadt nach so vielen Highlights in den letzten knapp 3 Wochen nicht ganz leicht mit uns hat.

Da wir nun auch aus dieser Stadt einmal rauskommen wollten und nicht nur Stadtbesichtigung pressen wollten, haben wir uns entschieden einen Tag ans andere Ufer des Rio de la Plata nach Colonia de Sacramento in Uruguay zu fahren. De Tipp, dass es da schön sein soll, hatte ich ja schon gekommen.
Also hieß es für mich nach dem Besichtigungsprogramm vom ersten Tag noch mal rein in die Subte (hier die U-Bahn) und zum Hafen zum Fährterminal die Tickets kaufen. Zuerst mal das Fährterminal finden, dann 2 Mal falsch und einmal richtig anstellen und schon war ich im Besitzt für Hin- und Rückfahrt nach Uruguay. Danach nur wieder rein in die ca. 50° heiße, volle und mit 100% Luftfeuchtigkeit ausgestattete Subte. Wieder im Hostal war dann auch ich am Ende. Aber wenigstens mit etwas in der Tasche.

Tags drauf hieß es erstmal frühstücken. Ist auch mal was schönes, wenn man dazu mal wieder richtig Gelegenheit hat. Das Frühstück im Hostal ist zwar einfach, aber trotzdem völlig ausreichend. Danach haben wir uns viel vorgenommen. Bei der Stadt war noch zu viel offen.

Zuerst sollte es nach La Boca gehen. Der Weg war wieder endlos lange. Den Stadtplan unterschätzt man total. Aber auch wir kamen dann doch irgendwann an. Zum Glück haben wir den Eingang in das Stadion der Boca Juniors gefunden und konnten uns so das Fußballstadion eines der wohl bekanntesten Teams von Südamerika von innen anschauen. Ist schon ein Hexenkessel, wenn man sich das voller Leute vorstellt. Danach ging es weiter in die typischen Straßen von La Boca. Die Häuser sind dort in ein paar Straßenzügen bunt angemalt. Sieht super nett aus. Dadurch ist es leider unglaublich touristisch geprägt. Und das heißt es ist dort extrem nervig, weil einem dauernd Dienstleitungen aufgedrängt werden, die man eigentlich gar nicht will. „wollen Sie hier essen?“, „Wie wär es mit einem Foto mit Diego Maradona?“, „Ein Foto mit einem Tangotänzer?“. So schön wie es in den Straßen war, nach einer halben Stunden und ein paar Fotos mussten wir genervt den Rückzug antreten. Da der Weg nach La Boca recht weit war, sind wir erstmal zurück ins Hostal um eine Ruhepause einzulegen.
Nach ein, zwei Stunden stand dann der Stadtteil Recoleta auf dem Programm. Er war ganz anders als La Boca. Es gab hier sehr viele Gebäude im französischen Stil in denen sich viele Botschaften eingemietet hatten. Unser Spaziergang durch Recoleta endete bei der Kirche Nuestra Senora del Pilar und dem angeschlossenen, berühmten Friedhof von Recoleta. Der Friedhof mit seinen Mausoleen ist wirklich ein Highlight. Alles war Rang und Namen in Argentinien hatte liegt hier begraben. Eine Hauptattraktion ist nach wie vor das Grab von Evita.
Danach reichte es uns nach gefühlten 10km Fußmarsch durch Buenos Aires, so dass wir mit der Subte zurück zum Hostal führen.
Am Abend waren wir dann noch lecker essen im Barrio San Temlo. Das Fleisch war exzellent.

Nun ist es schon wieder spät und morgen klingelt der Wecker das letzte Mal im Urlaub unbarmherzig früh um 6 Uhr. Um 7 Uhr müssen wir am Fährterminal sein und um 8:40 Uhr geht unsere Fähre über den Rio de la Plata nach Colonia in Uruguay. Die Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe. Somit sind wir auf den Tagesausflug gespannt. Am Abend sind wir dann schon wieder zurück in Buenos Aires und haben dann nur noch 2 Nächte und 1,5 Tage in Lateinamerika.