Monat: Februar 2011

Ischigualasto & Valle de la Luna

Wie gesagt, ging es dann zum Abendessen. Man merkt irgendwie, dass wir in keiner echten Touristenstadt unterwegs waren. Nicht nur,  dass es keine Sehenswürdigkeiten gibt, es gibt auch keine Restaurants. Die Straßen sind zwar voller Leute, die sind aber alle mit den Familien zum gemeinsamen Shopping unterwegs. Sonst gibt es nur fast Food. Wo gehen die Einheimischen wohl essen? Irgendwie haben wir dann ein halbwegs gut aussehendes Restaurant gefunden. Außentemperatur 27°, innen im Lokal etwa 16°. Brr. Das Essen bestand dann aus einem völlig durchgegarten Fleisch und einer Soße aus Fertigprodukten. Für Argentinien ein Totalausfall. Danach sind wir ein wenig frustriert ins Bett-

Um 6_15 Uhr klingelte wieder der Wecker. Eine halbe Stunde später saßen wir nach einem Press-Frühstück mit zwei anderen und dem Fahrer im Auto und fuhren 2 Stunden zuerst in das sogenannte Valle de la Luna. Da es viel geregnet hatte, war das Tal deutlich grüner als sonst. Die Formationen waren aber genauso beeindruckend. Mit dem Wetter hatten wir ein großes Glück. Die letzten Wochen sei es hier immer nebelig gewesen. Heute gab es keine Wolke und der Himmel war tief blau. Durch den Park führte uns ein Guide und wir machten an den unterschiedlichsten Landschaftsformen halt Schon toll die Landschaft und zugleich ganz anders als das Valle de la Luna in der Atacama in Chile. Danach führen wir erstmal zum Mittagsessen in ein ganz keines Lokal im Nichts. Die Empanadas waren sehr gut.
Anschließend ging es noch mal 90 Minuten weiter nach Talampaya. Diese Felsschlucht ist eines der großen Highlights in Argentinien. Das spürt man auch am Eintrittspreis. 125 Pesos (25€). Für Argentinier die Hälfte. Möchte mal sehen, was in Deutschland los wäre, wenn wir sagen würden „Für Deutsche 20€, für Ausländer 40“. Irgendwie schon auch teuer, wenn man zu zweit in einem 2 Sterne Hotel 160 Pesos pro Nacht zahlt.
Aber gut. Dann muss es das Geld ja wert sein. Und ehrlich gesagt, es war das Geld  auch wert. Zuerst machten wir bei alten Steinzeichnungen halt. Mittlerweile hat es wohl deutlich über 40°  gehabt. Es war schon sehr anstrengend. Danach ging es direkt hinein in die Schlucht von Talampaya. Zwei ca. 100 Meter hohe rote Feldwände begrenzen ein Flusstal. Die Wände sind total glatt. Danach ging es weiter zu anderen Feldformationen und zum Abschluss zu sonderbaren Felstürmen. Auf dem Weg hat uns der Nationalparkguide versucht zu erklären, dass man mehr auf die Umwelt achten solle und hat unter dem Staunen der Zuhörer erklärt, was man alles aus einer leeren Plastikwasserflasche machen könne. Wirklich nett, diese tapsigen ersten Versuche.
Somit ging es dann auch mit dem Auto und dem Fahrer wieder fast 3 Stunden nach La Rioja zurück. So ein 14 Stunden Tag ist schon ganz schön anstrengend.
So beeindruckend alles auch war, irgendwie habe ich nun aber auch genug von Steinen und Sand.

Am Abend war wieder das leidige Thema Abendessen angesagt. Diesmal haben wir uns vom dem Gedanken was Ordentliches zu finden verabschiedet und sich einfach in ein Cafe, das Pizza anbietet, gegangen. Diese war ganz gut und reichhaltig. Nach dem langen Tagesausflug waren wir mehr als geschafft und sind dann nur über den Umweg über eine Eisdiele (mmmh, dulce-de-leche-Eis, einfach unglaublich gut) ins Bett. Morgen haben wir einen Ruhetag eingeplant. Ausschlafen, in Ruhe frühstücken, Wäsche aus der Wäscherei holen, entspannen und um 18:40 Uhr dann den Nachtbus nach Buenos Aires nehmen.

Das Ende das erste Mal in Sicht

Nun sind wir in La Rioja angekommen. Erst habe ich mich über das Regenwetter beschwert und mich gefreut, dass es endlich wärmer wird. Ich mag es ja heiß, aber hie, das ist schon ein wenig viel. Heute mittag, als wir angekommen sind, hatte es auf dem Zentralplatz 37°. Aber wenigstens ist die Luft trocken, der Himmel tief blau und ohne Wolken. Alles in allem bin ich happy. Aber auch über die Klimaanlage im Hotel ist man froh. Am Nachmittag ist das ganze Ort wie tot. Alles hat geschlossen Wir konnten uns nicht mal was zu trinken kaufen. Ab 17 Uhr kehrt wieder Leben ein. Für morgen haben wir noch eine Tour in den Nationalpark Talampaya organisiert. Der Park und die Landschaft soll beeindruckend sein. Aber es heißt dafür wiedermal um 6:15 Uhr aufstehen. Dafür dann aber mit Sicherheit das letzte Mal. Ebenso habe ich die Bus-Tickets für Montag nach Buenos Aires gekauft. Somit schließt sich dann der Kreis. Die letzte lange Nachbusfahrt und dann sind wir an dem Ort des Abflugs. Das Ende dieser Reise ist also in Sicht, auch wenn die Stadt Buenos Aires auf jeden Fall noch einiges bereit hält. Zusammenfassend sind wir bis jetzt aber schon sehr viel rummgekommen und haben wahnsinnig viel gesehen. Mittelmeerklima, Pazifik, verschneite Berge, Vulkane, Wüste, Steppe, Hochgebrige, grüne Landschaften, Bergdschungel und vor allem viele bunte Steine und Berge.

Irgendwie habe ich das Gefühl schon viel länger als 2 Wochen unterwegs zu sein. Dann bin ich mal gespannt, was noch kommt.

Heute Nacht vor einem Jahr war ich in Santiago, als uns das Erdbeben erwischte. Heute abend lade ich meinen Kumpel dafür ein. Ein bisschen nachdenklich stimmt mich die Sache immer noch. So ganz vergessen kann und will ich das Ereigniss nicht. Luftlinie ist Santiago vielleicht nur 350km Weg. Es sind nur die Berge dazwischen.

Anmerkungen zum Straßenverkehr in Argentinien

Der Verkehr in Argentinien rechtfertigt einen eigenen Artikel. Man meinte ja, dass man sich nach 3 Monaten Chile ein wenig an die Gegebenheiten in Südamerika gewöhnt hätte. Aber da muss man differenzieren. Zum einen haben die Autos hier teilweise musealen Charakter. Es fahren hier Autos durch die Gegend. Die man bei uns nur als Oldtimer sieht. Der einige Unterschied. Ein Oldtimer wäre gepflegt. Hier fragt man sich, wie das Auto noch zusammenhält. Schäden spielen hier keine Rolle, solange das Auto noch fährt. Und somit ist eine funktionierende Beleuchtung am Auto nicht erforderlich. Es gibt Auto mit nur vorne Beleuchtung, nur Hinten und einmal vorne uns einmal hinten. Auch der Fall nachts ganz ohne Beleuchtung ist keine Seltenheit. Man hat ja immer noch eine Hupe, wenn es eng wird. Eng wird es hier sehr oft. Zum einen, weil zwar fließend aber doch eher aggressiv gefahren wird. Zum anderen haben wir Argentinier die wohl dämlichste Vorfahrtsregel der Welt. An Kreuzungen ohne Ampel und ohne Beschilderung, wobei Ampel und Beschilderung keinerlei Bedeutung haben, hat immer derjenige Vorfahrt, der zuerst an der Kreuzung war. Das erweist sich nicht nur im Schadenfall als schwer nachzuvollziehen, es sorgt auch im Alltag für heikle Situationen. Zum einen muss man mit hohem Tempo an die Kreuzung rannfahren. Man will ja der erste sein Wenn man dann 2 Meter vor der Kreuzung merkt, dass man doch nicht der erste ist, wird scharf in die Bremse gestiegen. Das Auto darf aber nie zum stehen kommen. Man rollt immer weiter in die Kreuzung rein, bis man dem Kreuzungsverkehr den Weg abschneidet. Wenn dieser dann nicht mehr vorbeikommt, muss dieser scharf bremsen uns schon hat man Vorfahrt. ich habe fasziniert einmal 20 Minuten eine Kreuzung beobachtet. Irgendwie funktioniert das system. Wobei ich auch mehrfach die Augen schließen musste. Es war schon super knapp.
ich weiß auch nicht, mit was die Autos hier teilweise fahren. Mache stinken so heftig nach Abgasen, andere ziehen Rauchschaden hinter sich hier, so dass bei uns jeder sofort in die nächste Werkstatt fahren würde.

Die Straßen sind teilweise auch in einem extrem schlechten Zustand. Viele Stra0en sind nur aus Schotter und Erde. Wir wollten eigentlich nach Cachi, das Dorf ist aber ohne Allradfahrzeit seit über einer Wohne nicht mehr zu erreichen. Wenn es regnet, dann verwandeln sich viele Straßen in Seen, wie ich ja oben schon geschrieben habe.

Ebenso gehört es zum guten Ton, dass man bei Überholvorgängen prinzipiell den Kopf ausschalten muss. Frei nach dem Motto: ich kenne die Strecken. An der Stelle kommt nie einer entgegen.
Ganz wichtig ist auch der Punkt, dass ein Motor zum Laufen gebaut wurde. Bei unseren beiden Touren wurde der Motor des Busses während der knapp 2 sündigen Mittagspause nicht abgestellt. Gut, wenn der Liter Super für 80 Cent her geht, lohnt es sich auch nicht g Schlüssel umzudrehen. Erzählt den Argentiniern mal was von einer Start-Stopp-Automatik. Der fasst sich ans Hirn. So wird das nichts mit dem Klimaschutz. Da können wir uns den Arsch aufreißen, aber solche Länder wie Argentinien können wir nicht kompensieren. Kommt auch bei den Argentiniern auch noch der pro Kopf Jahresverbrauch an Rindfleisch mit 75 kg dazu.

Fahrt in die Quebrada de Humahuaca

Wie am Vortag klingelte der Wecker um 6:15 Uhr. Noch schnell alles zusammenpacken, da wir gleich all unser Zeug aus dem Zimmer nehmen müssen. Es war schon unsere letzte Nacht in Salta. Die großen Rucksäcke ließen wir noch im Hostal. Dann wurden wir abgeholt und ich muss sagen, dass der Guide diesmal wesentlich besser war. Kurze aber präzise Erklärungen und kein Zeit vertrödeln bei sogenannten  „technischen Halten“. Die Fahrt war recht lange bis nach Purmamarca. Aber es lohnte sich wirklich. Obwohl es in Salta geregnet hatte, schien hier die Sonne und beleuchtete den Cerro de los 7 colores (Berg der 7 Farben) wunderbar. Der Zeitrahmen war end uns somit sprinteten wir hinauf zu einem Aussichtshügel. Ein toller Anblick.

Nach der Weiterfahrt ging es durch die Quebrada de Humahuaca nach Humahuaca. Dort hab es dann zum Mittagessen einen Lama-Eintopf. Ich mag das Fleisch. Hat ein bisschen was von Hase Auf jeden Fall ganz zart. Hat super geschmeckt. Der Ort Humahuaca hat unglaublich viel Scharm. Ein richtig schöner Andenort mit einer weißen Kirche, vielen engen Gassen und typischen Adobe-Häusern. Mir gefällt es sehr. Da noch Zeit ist laufe ich noch in einen lokalen Markt, der nicht touristisch ist. Dort findet man einfachste Marktstände an denen die einzelnen Händler ihre Produkte verkaufen. Kaum einer hat mehr als 5 verschiedene Sachen. Der eine 3 Gemüsesorten, der andere 8 verschiedene Töpfe. Irgendwie fasziniert mich das Bild. Auch wenn es sehr ärmlich ist, wirkt es mit seinem Menschen unglaublich fröhlich.

Bei der Rückfahrt Richtung Salta stand noch die Festung in Tilcara auf dem Programm. Ein ehemaliges Inca-Fort. Nur leider hat es schon wieder angefangen zu regnen. Die meisten haben sich das dann gar nicht angeschaut, aber wenn man schon mal da ist. Also Regenjacke und eine kurze Schnellbesichtigung. Nach 15 Minuten war aber auch ich komplett nass. Die Festung wäre bei schönem Wetter ein Traum gewesen. Aber so… . Irgendwie bin ich nicht 13000km geflogen, dass ich wieder dauernd nass werde.

Am Abend in Salta mussten wir noch Zeit totschlagen. Unser Bus Richtung La Rioja im Süden ging erst um 1:45 Uhr morgens. Das war aber nicht schwer. Bis 10 Uhr erstmal ein Bierchen trinken. Dann haben wir die großen Rucksäcke aus dem Hostal geholt und sind dann noch Essen gegangen. Von außen sah das Restaurant vielversprechend aus. Es war aber eigentlich ein ziemlicher Reinfall. Kein Lomo, für mich nur eine Eintopf, der aber ganz gut war, und völlig überzogene Preise. Das erste Mal, dass mir in Südamerika das Gedeck separat berechnet wurde. Na ja, aber man kann nicht immer Glück haben. Glück hatten wir danach ohnehin noch. Als wir aus dem Restaurant gekommen sind, hörten wir vom Zentral-Platz Trommeln. Da wir noch viel Zeit zum Bus hatten, sind wir also dort hin und trafen auf eine Karnevalsfeier. Aber nicht wie bei uns mit Sherrif und Zauberer, sondern mit Samba-Trommeln, Tänzern und vielen bunten und aufwendigen Masken. Das hatte schon Atmosphäre und hat selbst mich als Faschings-Muffel sofort begeistert. Den Fasching könnten wir auch in Deutschland brauchen.

Danach sind wir um Busbahnhof. Nach einer Nacht im Bus schreibe ich jetzt diese Zeilen. In 4 Stunden sollten wir dann in La Rioja sein. Im Moment ist außen immer noch alles grün. Es sollte ich langsam ändern.

Parrillada und Fahrt nach Cafayate

Am Abend nach unserer Stadttour machten wir uns auf die erste Parrillada  zu essen. Am Nachmittag sind wir schon an einem ganz netten Restaurant vorbeigekommen. Gesagt getan, wir haben also eine Parrillada (also Gegrilltes) für 2 Personen bestellt. Das aufgebotene auf einer Wärmeplatte war riesig. Wer sollte das essen? Geschmacklich war es unglaublich. Selten habe ich so zartes Fleisch vom Grill gegessen. Wir haben versucht, was wir konnten, geschafft haben wir es aber trotzdem nicht. Da konnte uns nur ein Grappa helfen, den es tatsächlich auch in einer sehr guten Qualität in Argentinien gibt. Ist halt doch ein wenig Italien. Nach dem Essen mussten wir schnellstens schauen, dass wir ins Bett kamen. da uns nur noch 6 Stunden blieben, bis man uns für die Südtour nach Cafayate abholt.

Kaum geschlafen mussten wir auch schon wieder aufstehen. Kurz nachdem wir in den Bus eingestiegen sind, und auch noch andere Fahrgäste abgeholt haben, scherte der Busfahrer falsch aus, wobei dann bei der Berührung mit einem Pfosten eine der hinteren Scheiben gebrochen ist, in 1000 kleine Stückchen. Die Scheibe blieb aber im Rahmen. Toll so ein Sicherheitsglas. Passiert ist nichts, aber es hieß dann wieder umkehren und den Bus wechseln. Danach ging es dann wirklich los Richtung Süden. Dummerweise regnete es schon wieder. Zuerst fuhren wir durch üppig grünes Ackerland, wo vor allem Tabak angebaut wurde. Durch den vielen Regen musste der Bus immer wieder langsam mehrere 100 Meter durch eine überschwemmte Straße fahren. Ein bisschen nervig war der Guide. Er redete unentwegt belanglosen Zeugs auf Spanisch. Eine Flut von Informationen die keiner verarbeiten kann. Nach 15 Minuten habe ich abgeschaltet und mir die Informationen mal über den Reiseführer besorgt. Nach dem ersten „technischen Halt“, also ewig lange Klo-Pause an einem Kiosk im nichts, veränderte sich das Landschaftsbild dann. Es begannen die Yungas. Der typische Bergurwald. Alles war mehrstöckig mit grün bewachsen und ein dreckiger, brauner und reißender Fluss windet sich durch diese Landschaft. Schon ein toller, weil ganz ungewohnter Anblick. Nach kurzes begann dann die Schlucht Quebrada de Cafayate. Hier wurde auch plötzlich dann das Wetter besser und es schien die Sonne. Ein bisschen geärgert hat uns, dass der Tour-Bus an so viele tollen Ausblicken einfach vorbeigefahren ist. Aus dem Fenster wirken die Farben der Felsen lange nicht so gut und zum Fotos machen, ist es ohnehin nichts. Zumindest sind wir an einem sehr schönen Aussichtspunkt stehen geblieben und haben nebenbei auch noch 2 Felsschluchten besucht. In einer hat dann sogar der Busfahrer mit der Gitarre aufgespielt. Hätten wir ihm nicht zugetraut.

Nach einer weiteren Stunde fahrt, erreichten wir dann Cafayate. Das größte Weinanbaugebiet Argentiniens. Hier ging es dann zum Essen, bevor für dann eine gute Stunde Zeit hatten und den Ort anzuschauen. Ehrlich gesagt, ein ganz netter Marktplatz, aber viel gab es dann nicht zu sehen. Somit legten wir uns erstmal in die Sonne.
Anschließend ging es dann zur Besichtigung einer Bodega. Naja was heißt Besichtigung. Kurzer Rundgang durch die Stahltanks und die Presse, und dann in den Shop, wo es zwei Kostproben gab. Der Weiße war nicht mein Fall, der Rote ganz ordentlich. Die Besichtigung, die ich letztes Jahr in einer Bodega in Mendoza gemacht habe, war aber eine ganz andere Liga.
Danach ging es auch schon wieder zurück. Durch den viele Regen wurde die Fahrt noch deutlich abenteuerlicher. Teilweise haben Bäche die Straße komplett Überflutet, so dass man auch mit dem Boot auf der Straße hätte fahren können. Abends um 8 Uhr sind wir dann auch ziemlich müde wieder in Salta angekommen. Irgendwie war die Tour nicht das, was wir uns versprochen hatten. Ein nerviger Guide, ein Bus der an kaum einer interessanten Stelle hält.. ein Ort der nichts Besonderes ist und eine Bodega-Besichtigung, die in 10 Minuten abgeschlossen ist.

Am Abend musste es also das Essen wieder richten. Wir sind diesmal in ein etwas einfacheres Restaurant gegangen. Für mich war es das erste Lomo (also Steak) dieses Jahr in Argentinien. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Fleisch zerfiel geradezu. Wirklich ein Traum. Tag gerettet. Nach dem Essen mussten wir auch gleich schauen, dass wir ins Bett kommen. Der nächste Tag wird anstrengend.

Salta – La Linda

Nach einer recht schwülen Nacht war es heute morgen erstmal ziemlich bewölkt. Hier in Salta regnet es in dieser Jahreszeit mit als einziges in Argentinien relativ viel. Nichts desto trotz wollten wir uns nach einem Frühstück mit einem echten italienischen Cappuccino heute die Stadt anschauen, eine zwei Touren für die nächsten Tage buchen und dann noch eine Sache mit Aerolineas Argentinas klären.

Da wir ja nun wußten, dass Iguazu Gelbfiebergebiet ist, wollte ich zu allererst nach dem Frühstück das mit dem Flug klären. Wir haben also im Büro von Aerolineas Argentinas  versucht den Flug zu anullieren. Das hat nicht so ganz geklappt. Genauer gesagt hätten wir den Flug für ca. 50€ nur auf einen anderen Termin umbuchen können. Der Plan einfach die Route zu ändern von und La Rioja nach Buenos Aires zu fliegen, war nicht möglich. Ebenso wenig war es möglich den Flug zu stornieren. GUt wir hötten stornieren können, hätten aber keinen Cent zurückbekommen. Also haben wir das ganze Geld in den Sand gesetzt, aber besser so als anders. Risikobereitschaft null-komm-null und es ist auch gut so, auch wenn das Risiko noch so gering sein sollte. Also bitte keine Sorgen machen. Der Rest von Argentinien ist absolut sauber und unbedenklich. Wir haben uns genau informiert. Es ist halt doch viel Geld und sehr sehr ärgerlich.
Nun geht es für uns über die Bus-Südroute über Cafayate und La Rioja nach Buenos Aires. In La Rioja und Cafayate sieht die Wetterprognose auch viel besser aus. 7 Tage Sonne, Regenwahrscheinlichkeit 0% und angenehme 43 Grad. Das ist mein Wetter.
Danach buchten wir erstmal die Touren in die Umgebung. Einmal in die nördlichen Schluchten mit der Quebrada de Humamarca und einmal in die südliche Weinregion Cafayate. Die Landschaft soll beeindruckend sein.

Danach führen wir mit der Seilbahn auf den Aussichtsberg von Salta. Wenn man oben ist, fällt auf, wie grün hier alles ist. Es sieht fast ein bisschen aus, wie zu Hause,bis auf die Palmen. Alle Hügel und her rum sind grün bewachsen. Unten eingebettet liegt die Stadt Salta ebenfalls alles mit vielen Bäumen. Irgendwie tut es auch gut, nach so vielen Tagen Wüsten wieder etwas grünes zu sehen. Man merkt, dass es hier viel regnet. Obwohl es bewölkt ist, hat die Sonne aber eine unglaubliche Kraft. Auf dem Berg ist es wirklich schön, weil nun die Wolken auch aufmachen und die Sonne druchkommt. Es ist oben auf dem Hügel alles parkähnlich angelegt und lädt zum verweilen ein.
Nachdem wir mit der Seilbahn runter gefahren sind, sind wir erstmal zum Busbahnhof und haben die Fahrkarten für den Nachtbus von Freitag auf Samstag nach La Rioja gekauft.

Nun ging es zum eigentlichen Tagesprogramm, der Besichtigung von Salta. Und ich muss wirklich sagen, es ist eine wunderschöne Stadt. Deshalb hat die Stadt wohl auch den Beinamen La Linda, die hübsche oder die schöne. Es gibt unzählige alte Kolonialbauten, so dass die Stadt wirklich Scharm hat. Viele klassiche Kirchen und auch ein altes Klöster sind mit unter den Highlights. Als ein Regenschauer eingesetzt hat, sind wir noch schnell ins MAAM, ein andines Museum, das wir auch unbedingt ansehen wollten geflüchtet. Das Museeum beeindruckt mit seinen alten Kinder-Muminen, welchen auf teilweise über 6000m hohen Vulkanen gefunden wurden und noch sehr gut erhalten sind.

Salta ist wirklich wunderschön und hat meine bisherige schönste Stadt in Südamerika, La Serena in Chile, von Thron gestoßen.

Auffällig ist dass es deutlich mehr Schuhputzer und auch aufdringliche Bettler gibt in Chile. Da merkt man dann schon, dass Argentinien Chile ein wenig hinterher hingt.

Jetzt haben wir Hunger und gehen erstmal was essen. Morgen müssen wir früh raus, weil unser Tour schon um 7 Uhr morgens starten.

Abschied von Chile & über die Anden nach Salta in Argentinien

Gestern gab es noch ein schönes letztes Abendessen  mit einem Pisco Sour, einem schönen Stück Rindfleisch und einem guten chilenischen Wein.
Heute Morgen ging es dann zum Parkplatz, an dem der Bus abfährt. Es waren schon eine ganze Menge Leute da. Mir etwa 20 Minuten Verspätung kam dann der Bus. Das Ticket war schon lange gebucht und der Aufpreis von den normalen Semi-Cama-Plätzen zu Cama-Plätzen hatte nur 2 € betragen. Somit war klar, dass wir Cama fahren. Es ist wirklich toll, wie viel Platz man in den Sitzen hat und wie bequem sie sind. Zuerst ging es dann zur chilenischen Ausreisekontrolle, die direkt in San Pedro liegt. Das ist ein bisschen seltsam, weil die Kontrollstation 160 km vor der Grenze liegt. Gut zwischen San Pedro und der wirklichen Grenze gibt es außer Sand, Steinen und Altiplano ja nichts. Wie gesagt an der Grenze nach 5 Minuten nach dem Einsteigen auf dem Parkplatz, hieß es wieder aussteigen, in einer Schlange anstellen und sich den Ausreisestempel holen. Als dann alle im Bus den Stempel hatten, ging es dann endlich wirklich los. Die Straße führte schnur gerade durch die Wüste hinauf Richtung Vulkan Llicancabur. Der Bus quälte sich ganz schön und fuhr zeitweise nur Schritttempo. Der höchste Punkt ist nicht der Paso de Jama, sondern schon viel früher in der Nähe des Vulkans auf 4500m Höhe. Eigentlich hätte ich super schlafen können, aber die Landschaft war so toll, dass ich versucht habe mich wach zu halten. Während der Fahrt viel mir auf, dass auf allen hellen Fotos ein kleiner schwarzer Fleck in der Mitte zu sehen war. Es stellte sich heraus, dass es ein Kratzer im Objektiv war. Keine Ahnung, wie er reingekommen ist. So ein Mist. Nicht nur, dass ich hier in Südamerika jedes Mal eine Kamera zerstöre, jetzt darf ich dann zu Hause ab jetzt in allen Bildern den Kratzer rausretuschieren. Puhh. Die Linse kann man in Deutschland sicher tauschen lassen. Morgen in Salta schaue ich mal in einen Fotoladen, vielleicht haben die ja einen Trick auf Lager.
Nach einem Frühstück und einer etwa 2-3 stündigen Fahrt erreichten wir dann die Grenze und die argentinische Einreisekontrolle. Auch hier wieder der übliche Ablauf. Erstmal warten bis unser Bus an der Reihe war, aussteigen und in einer Schlange anstellen, dann in einer Schlange an der Einreisekontrolle anstellen und sich den Stempel holen. Dann wieder in den Bus und auf die nach dem Zufallsprinzip durchgeführte Gepäckkontrolle warten. Alles in allem dauert der Spaß dann fast 2 Stunden. Danach ging es auf der argentinischen Seite langsam nach unten. Die Landschaft war absolut fantastisch. Wir durchquerten einen Salar, die Salinas Grandes, und schraubten und über einen kleinen Pass nach dem anderen. Die Landschaft wurde grüner. Dann ging es in Serpentinen steil nach unten in eine lange Felsschlucht bis der Bus dann das Örtchen Purmamarca erreichte. Das Highlight ist hier der Cerro de los 7 colores (Berg der 7 Farben). Und der Berg leuchtete tatsächlich in allen Rottönen. Anschließen ging es weiter nach unten und die Landschaft wurde nochmals grüner. Dummerweise war es aber auch mit dem schönen Wetter vorbei. Sonnenverwöhnt, wie wir aus Chile waren, erinnert das Wetter jetzt an den deutschen November, nur dass es unglaublich schwül ist. Es dämmert nun schon und bald sind wir dann in Salta.

Was für eine Busfahrt!! Die Straße gehört definitiv zu den schönsten Straßen, die ich jemals gefahren bin. Die Strecke letztes Jahr von Santiago nach Mendoza war schon toll, aber das hier ist noch mal ein ganzes Stück besser.

Nun sind wir in Salta angekommen. Mit 2 Stunden Verspätung. Es ist super schwül und regnet leicht. Vom Klima her schon der Schock, wenn man aus der Atacama-Wüste kommt. Die Stadt ist aber total nett. Rundherum ist es unglaublich südamerikanisch. Ein herrliches Durcheinander. Die Innenstadt wirkt aber eher spanisch mit einem Hauch Italien. Man fährt Fiat und Piaggio, Zebrastreifen und Ampeln sind Dekoration und beleuchtete Autos nachts ein Luxus.

Geisire und letzter Tag in San Pedro

So heute hieß es nun sehr früh aufstehen. Um 4 Uhr morgens wurden wir abgeholt. Dann ging es in einem Kleinbus hinauf zu den Geisiren El Tatio auf 4300m. Leider hatte es dort den bolivianischen Winter und somit regnete es leicht. Dafür war es aber mit 0 Grad nicht ganz so kalt. Durch die Wolken kam auch dann die aufgehende Sonne nicht so schön raus. Nach etwa einer Stunde haben die Wolken aber dann doch aufgemacht und somit konnten wir dann doch noch einige Geisire mit ihrem weißen Dampf sehen. Anschießend ging es wieder abwärts in das Dorf Machuca. Es ist wirklich unglaublich. Ein jeder Bus fährt da vorbei, womit es dort zugeht wie im Krieg. Zu horrenden Preisen werden gegrillte Lamaspieße verkauft. Vor dem Grill lange Warteschlangen. Zudem kann man von einer Frau in andiner Tracht mit einem Lama 3 Fotos für 1000 CLP (ca. 1,20€) machen. Die Geschäftstüchtigkeit der Dorfbewohner steht ja ausser Frage, viel erstaunlicher ist, wie vielen Touristen das gar nichts ausmacht. Ob Machuca in der Sprache der Ureinwohner wohl „Nepp-Dorf“ heißen mag? In dem Dort war ich ja letztes Jahr schon, so schlimm war es aber lange nicht.
Danach ging es noch zu einem mit vielen riesigen Kateen bewachsenen Canyon. Dort sind wir dann bis zu einem Wasserfall geklettert. Hier war es extrem heiß. Es hat aber auch richtig Spaß gemacht. Es war das eigentliche Highlight des Tages.

Gleich nach der Rückkehr wollten wir ja die Sache mit dem Flug nach Iguazu regeln. Also erstmal die Pato anrufen, ob sie das mti dem Flug regeln konnte. Dummerweise konnte sie das nicht, weil ihr die Daten meiner Bank für die Zahlung per Kreditkarte fehlten. Also musste ich das wieder selbst regeln. Das heiß also, dass ich wieder an das Münztelefon auf dem Marktplatz gehen musste. Auf der kostelosen Nummer von Aerolineas Aregntinas konnte man ja mit keinem ausländischen Handy und auch nicht per Internet anrufen. Somit stand ich wieder dort, den Hörer bei gut 30 Grad in der Sonne. Dumm nur, dass einen das Telefon nach 15 Minuten aus der Leitung warf. Beim 3 Versuch bin ich durchgekommen. So einfach war es gar nicht dem Argentinier am Telefon dann alle Daten durchzugeben. Vorallem die Straße „Veichtederpointweg“ Buchstabe für Buchstabe hatte es in sich. Schwer gekämpft und nach ca. 10 Minuten mit der Hotline aber auch glücklich es geschafft zu haben, konnte ich ins Hostal zurückkehren. Nun mussten wir nur noch auf die Bestätigung warten. Die kam aber recht schnell.

Als wir dann ein Hostal für Iguazu suchten, hieß es dann plötzlich. Da ist ja auch Dschungel und die schreiben was von Gelbfieber. Das kann nicht war sein oder ??? Was ein Mist!! Warum haben wir uns da nicht vorher genauer erkundigt. Die Flugbestätigung war inzwischen auch noch gekommen. Somit hatten wir nun einen Flug in ein Gelbfiebergebiet. Es gab zwar noch keine Infektionen, aber es ist theoretisch möglich. Mit Impfung kein Problem aber ohne ein Risiko. Das ist das absolute ko-Kriterium für die Wasserfälle.  Alles was ich brauchen kann, ist so eine Erkrankung. Nach einer kurzen Recherche bezüglich Gefahr der Krankheit, Möglichkeiten des Schutzes, war für mich klar, dass ich ohne Impfung nicht nach Iguazu fahren würde. So ein Mist. Ein paar Minuten früher, wenn wir es gewußt hätten!!
Nun müssen wir eben in Salta schauen, dass wir den Flug irgendwie stornieren können.

Nun ist schon zusammengepackt. Morgen um 9 Uhr heißt es Abschied nehmen von Chile. Es dann mit dem Bus über den Paso de Jama über die Anden ins argentinische Salta. Ein Hostal haben wir auch schon gebucht.

Die nächsten Neuigkeiten gibt es dann schon aus Argentinien.

Altiplano Tour

Nach dem Aufstehen sah das Wetter gleich noch viel besser aus. Es war ganz klar. Um 9 Uhr wurden wir abgeholt. Außer aus waren auch noch zwei weitere Deutsche mit im Auto. Dann fuhren wir los Richtung Altiplano. Das Wetter war so klar, dass man unglaublich weit sehen konnte. Erster wirklicher Haltepunkt war an der Markierung des südlichen Wendekreises. Ein Stück Inkatrail führt da auch noch entlang. Dann ging es weiter über den Ort Socaire immer höher hinauf. Die Luft wurde immer dünner, die Landschaft immer karger, aber auch immer farbenfroher. Dann waren wir oben auf 4300m Höhe bei den Seen Miscanti und Miniques, beide überragt von ihrem jeweils gleichnamigen und fast 6000m hohen Vulkanen. An dem kleineren See Miniques gab es dann auch noch Flamencos. Dann ging es nochmal ca eine Stunde weiter Richtung argentinischer Grenze zum Salar de Aguas Calientes oder auch Salar de Talar genannt. Ich war das letzte Mal schon beeindruckt. Die Berge wirken wie angemalt.  Und auch dieses Mal konnte ich nicht aufhören Fotos zu machen. Zum Abschluss gab es dann noch einen Coca-Tee. So war es auch schon Zeit für die Rückfahrt. Hier machten wir einen Mittagsstopp in Socaire in einem ganz einfachen Wirtshaus. Ich mag diese andinen Wirtshäuser mit ihrem ganz eigenen Fernfahrerscharm. Das Essen ist bis jetzt dort immer sehr einfach, aber auch immer gut gewesen.
Zum Abschluss sind wir dann noch in den Salar de Atacama zur Laguna Chaxa gefahren. Diese ist bekannt für ihre vielen Famingos und wir wurden nicht enttäuscht. Es sind einige Fotos zusammengekommen. Auf dem Weg nach San Pedro gab es dann nur noch einen kurzen Stopp in Toconao um dort den alten Kirchturm zu sehen.
Zufrieden kamen wir dann in San Pedro an. Es war eine super Tour.

Morgen heißt es dann um 3:30 Uhr aufstehen, denn es geht früh morgens zu den Geisir-Felder El Tatio.

Regen in der Wüste

Unglaublich. Heute Nacht bin ich aufgewacht und ich hörte Regen. Seit 5 Jahren hat es hier in der Wüste nicht mehr geregnet. Da bin ich mal gespannt, wie der nächste Tag wird. Wir haben ja eine Altiplano-Tour gebucht und es kann nun gut sein, dass die wegen Schnee ins Wasser fällt. Zumindest scheint schon mal wieder die Sonne und vielleicht sehen wir ja eine blühende Atacama. Wir werden sehen.

Da das Internet hier immer noch streikt und ich die Sachen schnell im Internet-Cafe veröffentlichen muss, gibt es im Moment leider keine Fotos. Kommen aber sicher bald wieder.