Kategorie: Chile 2012

Angekommen in Valdivia

Gestern ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück mit Seeblick Mittags zur Busstation. Dort ging es dann mit dem Cruz del Sur 3 Stunden nach Valdivia. Fast hätte ich die Fleece-Jacke in den großen Rücksack gepackt und ins Gepäckfach unten gepackt. Glücklicherweise nicht. Ich hatte ganz vergessen, dass es in den Bussen zwar bequem, von der Temperatur eher wie in einem Kühlschrank ist. Die Landschaft, die draußen vorbeizog, kam einem unglaublich bekannt vor. 🙂 Zuerst grün und flach mit Kühen, dann würde es hügeliger und etwas bewaldeter. Alles in alles aber sehr einladend. Angekommen am Busbahnhof traf mich beim Aussteigen fast der Hitzschlag. 30 Grad und wolkenloser Himmel. Der Weg zum Hostal nach dieser Temperatur-Umstellung war dann schon anstrengend. Als ich dann am Hostal geklingelt habe, habe die mir klar gemacht, dass sie keine Reservierung für mich hätte. Wie bitte? Ich hatte doch gestern angerufen und danach auch noch eine eMail geschickt !? Die Nummer, die ich in meinem Handy noch hatte, gaben sie vor nicht zu kennen. Wie kann es dann sein, dass die Nummer auf ihrer Homepage stand. Da wurde ich schon sauer. Ganz klar ist, dass die mich verschaukelt haben und mein Zimmer an jemand anderen gegeben haben. Es ist hier sowas wie Landesjugendspiele und deshalb hatte ich gestern auch schon kaum ein Zimmer bekommen. Naja, es half alles nix. Es blieben 2 Möglichkeiten. Entweder ich find was, oder ich kehre Valdivia den Rücken und fahre gleich mit dem nächsten Bus nach Pucon. Da ich auf eigene Faust ohnehin nichts finden würde, ging ich einfach mal in die Touristeninformation. Der Mann da war sehr bemüht, hat ca. 20 Unterkünfte angerufen und paar Mal tief geatmet. Schlussendlich habe ich dann aber noch ein Zimmer mit Privatbad bekommen. Glück gehabt. Und nochmals vielen Dank an den Mann.

Valdivia ist sehr überschaubar, hat eine kleinen netten Marktplatz und liegt schön an einer Flussbiegung. Hochhäuser fehlen hier. Es wird für einen statt für mehr als 100.000 angenehm ruhig. Gestern bin ich nur noch ziellos ein wenig durch die Stadt gelaufen. Dabei ist mir ein modifizierter Rollstuhl aufgefallen. Da hat jemand von einem Mofa den Motor eingebaut. Gangschaltung hatte es auch. Das ging ging recht zügig und hat eine ziemlichen Krach gemacht. Ein Rollstuhl mit Benzinmotor. 🙂 . Ich musste unweigerlich an die TopGear Folge denken, wo die die Krankenrollstühle frisieren.
Irgendwie scheint einen die Rumreiserei doch auch anzustrengen. Auch wenn man eigentlich nichts macht, ist man am Abend doch immer ziemlich müde. Gestern bin ich wirklich ins Bett gefallen. Ist wahrscheinlich auch die ungewohnte Hitze gewesen.
Heute mach ich es ruhig hier in Valdivia. Morgen geht es dann noch Pucon. Darauf freue ich mich. Das wird entspannt. Die Unterkunft ist auch schon gebucht. Die gehört einem Schweizer und soll total nett und idyllisch sein. Bei einem Schweizer brennt auch bei der Reservierung sicher nichts an. Nach Pucon geht es dann am Montag nach Concepción , wo die ganze Verwandtschaft von der Pato lebt. Da bleibe ich dann 2 Nächte, bevor es dann zurück nach Santiago geht und sich der Reisekreis schließt. In Santiago bei der Pato wird am Samstag der Pool fertig. Das heißt dann die letzte Tage kann ich am neuen Pool ausspannen.

Ganz nebenbei:
Unter meinem Fenster steht seit über einer Stunde ein Auto mit laufendem Motor. Auch sonst ist es so, dass der Motor nicht abgestellt wird, wenn man das Auto heute nochmal braucht. Das war jetzt überspitzt, aber auch bei der Tour in den Torres del Paine Park, wurde der Motor nicht ausgemacht, wenn man mal 15 oder 20 Minuten einen Foto-Stopp macht. Gut, dass wir in Deutschland nun in allen Autos eine Start-Stopp-Automatik einbauen. Das macht bestenfalls wegen unserer Benzinpreisen Sinn  (in Agentinien Super 85 Cent, Diesel 70 Cent der Liter), wegen der Umwelt mögen wir zwar Vorreiter sein, aber wenn sich der Rest der Welt einen Dreck drumm scheert, wird das auch nix.
Gilt nicht nur für Benzin, sondern auch für Müll, Heizen, Entsorung….

Südamerika Trip 3 – Kamera 3

Daheim habe ich noch Witze gemacht. Geht mir dieses Mal wieder eine Kamera kaputt. Gut die beim Trip 2010 geht schlussendlich  immer noch obwohl und nachdem ich mit ihr in den Altiplano-Tümpel gefallen bin.
Letztes Jahr hatte ich dann schwarze Flecken auf den Fotos vorallem beim Zoomen. Ich dachte damals, dass es von dem Sand in der Atacama-Wüste gekommen wäre und da ein Kratzer reingekommen wäre. Da ich mit der Panasonic ZX3 eigentlich zufrieden war und die neue Optik mehr gekostet hätte als eine neue Kamera, habe ich mir das selbe Modell wieder gekauft.
Was soll sagen. Bei der neuen Kamera habe ich nun die selben Flecken wieder. So ein Scheißdreck. Einigen von euch werden die Flecken vielleicht schon auf den Fotos aufgefallen sein. Das ganze ist ein bekanntes Problem bei der Kamera, weil das Objektiv nicht staubdicht ist. Das heißt man muss die Kamera mit Samthandschuhen anfassen und darf sie auch nicht einfach so in die Hosentasche stecken. Was soll denn das? Da lobe ich mir die erste Anden-Altiplano-Tümpel-Kamera von Pentax.
Na ja, für mich heißt das auf jeden Fall wieder auf hunderten Fotos daheim am PC Flecken rausmachen.
Und es heißt für mich, dass ich mich nach einer neuen Kamera umsehen muss. Beim Reinigen vom Straub muss man die ganze Kamera zerlegen, was soviel kostet, wie eine neue.
Auf jeden Fall brauche ich was robustes und es wir keine Lumix mehr. Ich hab genug.

Wieder versöhnt & Tag in Frutillar

Gestern Abend konnte mich ja Puerto Montt nicht ganz überzeugen. da wollte ich also schaunen, dass ich diesen Tag sinnvoll nutze und zeitig wegkomme. Also ging es um 9 Uhr los. Richtung Busbahnhof. Nicht direkt, weil eine Chance wollte ich der Stadt noch geben. Also habe ich einen kleinen Umweg über das Zentrum, den Hauptplatz und die Kirche gemacht. Was soll ich sagen, gelohnt hat es sich nicht. Gut, da Sonntag war, hat alles auch noch recht trist gewirkt. da alles geschlossen war.
Naja, dann auf zum Busbahnhof und den Bus nach Puerto Varas suchen. Es geht alle 15 Minuten einer. Ahh gefunden. Es ist einer der Minibusse. Nur wo kauft man die Tickets? An den Schaltern stehen nur die längeren Verbindungen. Also einfach mal beim Fahrer fragen, wo man die Tickets bekäme. Direkt bei ihm war die Frage und der fährt jetzt auch gleich los. Super. Ist ja wie in Deutschland. Für 800$, also ca. 1,2 € geht es 45 Minuten nach Puerto Varas am Lago Llanquihue. Meine beiden Reiseführer waren sich über den Ort nichts eins. Der erste lobte den Ort in den Himmel, der zweite sagte eher, dass es nichs zu sehen gab. Leider sollte der zweite Reiseführer recht gehalten. Es war nicht häßlich und um längen besser als Puerto Montt, aber eben auch nicht so, dass man sich länger Aufhalten muss. Zudem war es noch bewölkt und so blieb der Blick auf über den Lago Llanquihue auf den Vulkan Osorno auch verwehrt. Nach ca, 1 Stunde war ich mit dem Ort wirklich durch. Also stieg ich eben viel früher als geplant in den Bus nach Frutillar. Busterminal gab es keines, also hieß es auf die südamerikanische Weise den Bus durch Handzeichen aufmerksam zu machen, dass man mit möchte. Hier zeigt sich dann doch, dass ich nicht alles zu 100% sehe und zudem etwas langsam schaue. Der erste Bus fuhr somit an mir vorbei. Aber ich hab mir das Sgnalwort gemerkt. Frutillar Bajo, also einfach auf Bajo schauen. Hat beim nächsten Bus auch geklapp und schon ging es für weitere 900$ eine Stunde nach Frutillar Bajo.Ich hatte schon Angst, dass es wieder eine Enttäuschung wird. Es kam aber anders. Als wir den Berg zum See herunterfuhren, sah man schon, dass es hier anders war. Alles war ordentlich, aufgeräumt und herausgeputzt. Nachdem ich ausgestiegen war, stand ich auch schon vor meinem Hotel. Hotel am See. Ohne Probleme könnte man das Hotel an die Chiemsee setzen und es würde keinem auffallen. Auch bei den Zimmern. Also los ging es auf die erste Erkundung. Noch war es bewölkt . Der ganze Ort mit den kleinen Häusern sah unglaublich nett auch. Alles super, überall blühende Blumen, Sträucher und Häuser, die ein bisschen was von Schwarzwald hatten. Ich fühlte mich aber auch ein bisschen an Chiemsee erinnert. Überall gab es Strudel, Apfelstrudel, Kuchen und Torten nach Deutscher Art. Man konnte sich zwischen dem Hotel Kaffee Bauerhaus und Restaurant Frau Holle entscheiden. Nach einem Kaffee, einer Scharzwälder-Kirsch und einem Apfelstrudel (alles sehr zu empfehlen und wie daheim) war auch ich wieder bei Kräften und konnte mir das Museum ansehen. Es zeigte, wie damals die deutschen Einwanderer hier angekommen sind, hier gelebt haben und das Lang bewohnbar gemacht haben. Wirklich beeindruckend. Das Freilichtmuseum würde man in Deutschland als total kitschig ansehen, aber hier irgendwie nicht. So geht es einem in dem Ort allgemein. Irgendwie wirkt alles vertrau, hängt gefühlte 50 Jahre hinterher, man denkt an Heinz Erhardt Filme, aber andererseits passt es auch gar nicht zu dem ganzen Chilenischen. Auch nicht zum Deutschland von heute
Auf jeden Fall füllte sich am Nachmittag die Straßen und der Strand mit Leuten. Es war eine wirklich angenehm gemütliche Stimmung, mit Familien am Strand. Inzwischen war es wolkenlos und am anderen Seeufer sah man den Schneebedeckten Vulkan Osorno. Da kann dann der Hochgern und die Kampenwand am Chiemsee, dann noch nicht mithalten. T-Shirt-Wetter. Ab in die Sonne an den Strand und ein wenig die Seele baumeln lassen. Jaja, der Profi. Sauber hat es ihn erwischt. Sonnencreme im Gesicht, aber nicht an den Armen. Wobei es im Gesicht auch beißt. ich lern es nie.
Auf jeden Fall ein Ort, an dem es sich aushalten lässt.
Eigentlich wollte abends direkt im Hotel essen, aber die haben dann glatt schon um 20 Uhr das Restaurant geschlossen. Gelen hier auch die deutschen Essenzeiten? Also ging es ins Restaurant ums Eck.
Morgen heißt es erstmal ausschalfen, frühstücken. Um 1 Uhr geht es dann nach Valdivia. Irgendwas scheint da los zu sein, Ich hab 10 Hotels und Hostels angerufen und kaum mehr was bekommen. Gut dass ich heute schon geschaut habe und nicht einfach so gefahren bin. Ist ja eigentlich Nebensaison.

Somit also am Ende ein entspannter Tag, ein netter Ort, ein Sonnenbrand und die Gewissheit, dass ab und an doch was besseres nachkommt.

Warum es so schwer ist beim Bäcker einzukaufen

Manchmal sind es eben auch die Kleinigkeiten. Wie könnte es ablaufen, wenn man in der Bäckerei was kaufen will. Man sagt, was mach möchte, die Verkäuferin sagt, was es kostet, man gibt ihr das Geld und bekommt die Ware. Ich hatte das Prozedere hier z.B. an den Busbahnhöfen völlig vergessen und mich dementsprechend angestellt.
Do sagt man, was man möchte, dann bekommt man einen Zettel. Mit diesem Zettel geht man dann zu einem Kassenhäuschen,stellt sich abermals an und zahlt. Auf dem Zettel bekommt man dann einen Stempel. Mit diesem geht man dann zur Theke stellt sich ein drittes Mal an und bekommt mit Übergabe seines gestempelten Zettels endlich sein Gebäck. Geht’s eigentlich noch umständlicher?

Tolle Sicht von oben & Puerto Montt ist keine Reise wert

Nun ging es los in Richtung Norden. Pünktlich stand der Transferbus vor der Türe und brachte mich  zum Flughafen. Gut, hier sagen sie nicht aeropuerto zu dem Flughafen, sondern aerodromo. Ein wirklicher Flughafen ist es ja auch nicht. Es ist mehr nur eine Halle. Wohl der kleinste Verkehrflughafen, den ich kenne. (Bild unten mit der Gepäckausgabe sagt alles).
Von meinem Flug vor 2 Jahren wusste ich schon, dass beim Flug nördwärts die rechts Seite die bessere ist, und so habe ich mir vorgestern schon einen Platz gesichert. Der Profi. Nach einem wegen dem Wind holprigem Start zahlte sich die Sitzplatzwahl aus. Von Fenster sah ich die besuchten Torres del Paine und auch den Pertio Moreno bei fast wolkenlosem Himmel nochmal von oben. Auch von oben  beindruckend. Beim Perito Moreno sieht man erstmal dessen ware Dimension.
Daran schloss sich dann das Patagonische Inlandeis an. Eine mehrere hundert Kilometer lange und breite Eismasse, die sich über die Berge zieht.
Danach war aber auch genug vom Eis. Es wurde grüner. Dann ging es auch schon über die Insel Chiloé, bevor wir in Perto Montt ankamen. Direkt vom Flughafen gab es einen Bus, der bis Busbahnhof im Zentrum fuhr. Die Landschaft ist wirklich nett und schon fast mit Bayern zu vergleichen. Ein bisschen wilder und unverbauter ist es aber schon. Na klappte ja alles einwandfrei. Bei der Einfahrt nach Puerto Montt dachte ich mir. „Sauberer Ort“. Das waren aber nur die üblichen Supermärkte auf der grünen Wiese, wie bei uns auch. Angekommen sah ich aber schnell, dass der Ort nicht viel zu bieten hat. Die beiden Hostals, die ich mir rausgesucht hatte, waren partout nicht zu finden. Irgendwas stimmte in der Beschreibung nicht. Na ja, habe ich mir gedacht. Die letzten Meter mit dem Bus sind wir ja an allerhand vorbei gekommen und wenn nicht, dann fahr ich eben die Stunde weiter nach Puerto Varas. Wie ich so suchend rummstand und mich immernoch wunderte, dass die Hotels nicht da waren, wie beschrieben, sprach mit ein älterer Chilene an, ob er mit helfen könne. Er meinte, dass er auch nicht wisse, wo die Hotels sind, weil er auch nicht von hier ist, aber er wohnt bei einer Frau, die Zimmer an Studenten und Wochenendheimfahrer vermietet. Am Wochenende sind die leer und er wohnt da auch am Wochenende. Ich soll einfach mal mitkommen und es mir anschauen. Was soll ich sagen? Jetzt habe ich fpr die Nacht ein Studentenzimmer mit Fernseher und Internet für 7000 $ (also 10€). Es ist einfach aber blitz blank sauber und ein Bad, das größer ist als das Zimmer gibt es auch noch. Wiedermal Glück gehabt. So bin ich froh, dass ich nicht noch weiter suchen musste.
Meine anschließende Erkundungstour durch das „Zentrum“ zeigte mir dann schon, dass der Ort wirklich nichts hat. Eine Einkaufstraße, mehrere Supermärkte, eine halbwegs nette Uferpromenade, die durch das Busterminal und eine Baustelle unterbrochen werden. Auf der Promenade scheinen sich abends die Jugendlichen der Stadt zu treffen. Wahrscheinlich aus Alternativlosigkeit. Sonst gibt es ja nix.Wenigstens reicht der Pulli.
Endlich keine Jacke mehr.

Morgen schauen ich dann, dass ich zeitig weiter komme. Zuerst mal eine Stunde nach Puerto Varas. Das muss man aber recht schnell gesehen haben. Dann noch 30 Minuten weiter nach Frutillar. Dort habe ich mit heute schon ein Hotel reserviert. Diesmal ein Hotel und kein Hostal. Man muss ich auch ab und an mal was gönnen. Und morgen wird es deutsch, sehr deutsch. Zum Vorgeschmack mein Hotel heißt „Hotel am See“ und das ist keine Übersetzung

Zum Glaciar Perito Moreno in Argentinien

 

Am Abend vor der Fahrt zum Perito Moreno war ich noch essen. Es war wirklich so gut, wie es aussieht. Dann ging es auch schon zeitig ins Bett.
Am nächsten Morgen wurde ich um 6:45 Uhr abgeholt. In einem Minibus ging es dann los Richtung Argentininen. Die erste Strecke kannte ich schon. Es war die selbe, wie die zum Torres del Paine. Nur der Fahrer fuhr so einen heißen Reifen, dass mir vorne Angst und Bange wurde. Der Reifen wurde scheinbar zu heiß, so dass wir nach 15km einen Platten hatten. Also war die ganze hereingefahrene Zeit wieder weg und der Reifen wurde gewechselt. Nachdem dem Fahrer dann das Auto auch noch vom Wagenheber gerutscht ist (Handbremse immer anziehen) und von den 10 Schrauben auch noch eine fehlte, ging es weiter. Aber nicht langsamer. Ich hätte auch nach 5 km nochmals angehalten und kontrolliert. Meine Unsicherheit wurde nicht besser.Ab der chilenischen Grenzstation ging es dann weiter auf Schotter ein paar Kilometer zur argentischen Station. Die war wirklich winzig. Nur ein Häuschen und ein Schlagbaum. Kurz danach erreichten wir die Ruta 40, die uns nach Norden führte. Eine Abkürzung führte dann über einen 100 Km lange Schotterpiste nach Calafate. Die weite des Landes ist schon beeindruckend. Auf den 240 km Strecke, gab es 2 Grenzstationen, 3 Tankstellen und ca. 5 Bauernhöfe. Außer vielen Schafen sonst nichts.
In Calafate hatte wir ein wenig Zeit den Ort anzusehen. Der Ort hat mir irgendwie gar nicht gefallen. Es war nur eine Straße mit Touristenläden, die allerhand Mist verkaufen wollten. Dazu ein paar Häuser in einem neu definierten Jodlerstil. Ich weiß ned.
Aber bald ging es weiter Richtung Perito Moreno. Auf dem Weg kam noch ein Führer mit ins Auto, weil man den Park nur mit Führer besuchen darf. Den Sinn des Führers habe ich bis heute nicht verstanden, denn bis auf das, dass er anfangs 10 Minuten was gesagt hat, war der einfach auch nur mit im Auto.
Am Parkplatz angekommen, hat man gleich gemerkt, dass es hier was großes zu sehen gibt. In der Hochsaison geht es hier bestimmt zu wie an der Eiger Nordwand, und auch jetzt war schon viel los. Über Stufen könnte man dann zu dem Gletscher hintersteigen. Was soll ich sagen? Von den Dimensionen stellte das alles in den Schatten. Der Wind blies wieder unbarmherzig und es war auch ziemlich frisch, aber der Anblick war großartig. Ich habe viel zu viele Fotos gemacht.
Nach einem Roundweg entlang des Gletschers fuhren wir dann zur Anlegestelle von wo es mit einem Boot vom Wasser aus an den Gletscher heran ging. Da man nun auf der Wasserlinie ist, kommen einem die Eismassen noch viel größer vor. Man hört auch ab und zu das Eis knacken. Abgebrochen ist leider nichts. Nur vom dem Aussichtpunkt am Anfang gang weit weg ist was abgebrochen, aber da war ich dann auch mit der Kamera viel zu langsam.

Danach mussten wir auch schon wieder die Rückreise antreten. Es sind ja doch fast 4 Stunden fahrt gewesen. Es gab nur noch einen kleinen Zwischenstop in Calafate. Auf der besagten Schotterpiste ist es dann erneut passiert. Promt gab noch ein Reifen auf. In dieser Einsamkeit einen Panne zu haben, ist wirklich ungünstig. Glücklicherweise waren 2 Ersatzreifen mit dabei. Sonst wäre die Fahrt jetzt zu Ende gewesen. Zudem kamen in der halben Stunde doch auch ein Auto und ein Bus vorbei, die Hilfe anboten und uns sicher mitgenommen hätten. Nachdem Reifenwechsel (auch hier nur 9 von 10 Schrauben) wurde wieder weitergefahren, wie zu vor. Nun ohne weiteren Ersatzreifen, wäre ich etwas vorsichtiger gefahren.
Schlußendlich war ich um kurz nach halb 10 dann wieder im Hostal. Die versprochene Kerze, die ich anzünden will, steht noch aus. Viel passierte da nicht mehr.
Heute ich ausgeschlafen und nun schon zusammen gepackt. In 5 Stunden geht der Flieger nach Puerto Montt. Vorher gehe ich nun was Mittagessen.

Damit endet meine Zeit hier in Patagonien. Es war absolut beeindruckend und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Trotzdem freue ich mich nun auf Puerto Montt und das nörlichere Chile. Zum einen weil es doch mehr Zivilisation gibt, zum anderen weil ich genug von der Kälte und dem Wind habe.

Ein Entspannungstag & dies und das

Nachdem es ja morgen etwas weiter zum Perrito Moreno ist, habe ich mir mal einen Tag komplett frei gelassen. Scheinbar hatte ich es auch nötig. Bis um 9 Uhr mal schlafen, dann das Frühstück noch mitnehmen und dann noch mal hinlegen. Durch die ganzen Eindrücke fällt man jeden Abend direkt ins Bett. Hinzu kommt dann wahrscheinlich noch die frische Luft.

Kleine Erledigungen standen heute an. Postkarten kaufen. Wobei das schon wieder lustig war. Nach den Postkarten bin ich zur Post wegen Briefmarken. Doch bei der Post waren die Ausgegangen. Somit hat man mich zurück zum Laden der Postkarten geschickt. Dort haben sie mir gesagt, dass sie keine haben und ich zur Post gehen soll. Ich hab dann gesagt, dass ich von der Post komme. In der Unterkunft habe ich dann erfahren, dass die Post auch ohne Briefmarke die Karte stempeln kann, was auch problemlos klappt. Ein unglauliches Chaos.
Ich komme zudem immer mehr davon ab meinen Kotflügel am Auto noch reparieren zu lassen. Im Vergleich, was hier herum fährt ist das nur Kosmetik und absolut unnötig. Ich bitte, dass man mich hier in Deutschland wieder auf den rechten weg bringt.
Naja, wobei, wenn man sich hier so umsieht. Viele Häuser nicht direkt im Zentrum sind eher nach dem Modell Gartenhaus gebaut, aber Marke Eigenbau. Wenn man durchs Fenster reinschaut, dann ist alles tip top, aber außen. Ein Verhau, teilweise. Ein Haus stach heraus. Alles sauber, frisch gestrichen, Rasen grün und gemäht und was steht auf dem Klingelschild? Heinzmann. Es ist unglaublich.
Auch hier in der Unterkunft läuft der Ofen auf Hochtouren dauernd druch. Es ist so auch angenehm warm, nur geht mit Sicherheit 40% der Wärme durch die Fenster wieder raus, der Rest haut durch die dünnen Mauern ab.
Auch noch eine witzige Sache. Von der Pato habe ich die Handykarte von dem chilenischen Billiganbieter Claro. Von denen gibt es hier auch einen Laden. Nur jetzt kommt’s. Im ganzen Ort und auch sonst nirgends, wo ich war, hat man damit Netz. Irgendwie sinnfrei.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir Deutschen den Ruf zum Perfektionismus schon verdient haben. Und ich muss die Pato mal fragen, ob es hier in Chile einen Tüv für Autos gibt. Wenn ja, dann müssen die bei der Arbeit betrunken sein.

Nationalpark Torres del Paine

Nachdem es am Vorabend wieder ein bisschen länger ging, ging es gestern morgens dann los zu den Torres del Paine. Um 7:30 Uhr wurde ich abgeholt. Zuerst ging es einen Stunde Richtung Norden. Danach endete die Teerstraße und es ging weiter auf Schotter. Am Horizont kamen die ersten verscheiten Gipfel zum Vorschein, ein Gaucho zog mit einer Herde Kühen vorbei. Jetzt zu sagen die Landschaft war nichts besonderes ist mit Sicherheit unrecht, aber man stumpft hier schon ein wenig ab. Ein bisschen erinnert mich die Landschaft an Irland. Nur ist die Weite hier eine ganz andere Dimension.
Wir kommen an einer ganzen Herde Guancos vorbei. Nach einer Kuppe tut sich dann zum ersten Mal das Torres del Paine Massiv auf. Direkt hinter einem blauen See. Und welches Glück mit dem Wetter schon wieder. Wir sehen sogar die Türme. Die zeigen sich die meiste Zeit im Jahr nicht und hüllen sich in dichte Wolken. Es sieht schon gewaltig aus, wie sich das Massiv so aus der Ebene erhebt.
Am Eingang des Parks muss man 18000 CLP Eintritt zahlen (ca. 25  €). Die nehmen es von den Lebendigen.. . Gut wenn man den Eintritt zahlt, dann kann ma da drinnen bleiben so lange, wie man will. Wenn man nur einen Tag Zeit hat, ist das natürlich schlecht.
Dann schau ma mal, ob sich der Preis lohnt. Nach wenigen Halten und ein paar Aussichten ist aber schnell klar, dass es das absolut wert ist. Die Berge sind so gewaltig, wie sich sich fast aus der Ebene bis zum 2800m hoch auftürmen. Dazu kommt noch die Rauhheit der Landschaft mit dazu. Da tut auch der Wind einiges dazu, der hier mit 120 km/h und mehr blästz. . Bei dem Wasserfall, haben wir auch einen Fotostop gemacht und man musste ca. 20 Minuten zu dem Wasserfall laufen. Bei Aussteigen hat der Führer gewarnt. Nicht den Weg verlassen, und nicht weiter als bis zum Aussichtspunkt gehen. Ich hab mir gedacht, was der für einen Zirkus macht, wegen dem bisschen Wind. Nach der erste Kuppe wurde ich eines besseren belehrt. Bei dem Fotos, hat mich der Wind in der Hocke direkt umgeblasen. Unglaublich. War ja aber kein Problem, man war ja weit genug weg. Da brauchte ich wohl man ein paar Kilo mehr auf den Rippen.

Danach ging es weiter zu einem Rastplatz mit kleinem Restaurant. Der Blick war wirklich Atemberaubend. Vorne die Bäume, dann der See und hinten wieder die Berge. Geblaubt zu haben, dass es nicht perfekter geht, führte ein kleiner Weg auf eine Anhöhe. Oben offnete sich der Blick noch weiter und ich musste direkt lachen und hörte mich sagen „das ist doch eine Unverschämtheit“. Die Natur hat wirklich alles gegeben. Unglaublich.

Als letzter Punkte stand nun der Lago Grey auf dem Programm. Schon als wir ankamen, sahen wir durch den Wald ein paar Eisberge. Man konnte dann direkt runter zu dem Stand gehen, wo die Eisberge von dem 16 Kilometer entferntern Glaciar Grey angerieben werden und dann hier schmelzen. Das waren diesmal nicht so kleine Bröckchen, wie am Vortag. Das waren Bröcken, die größer waren als machen Doppelhaus. Und dank des klaren Wassers konnte man sehen, dass dort wirklich der größere Teil unter Wasser liegt. Es ist unvorstellbar, wenn ein solcher Brocken vom Gletscher abbricht und ins Wasser stürzt.
Übrigens ist an diesem Strand das Baden verboten. Das Schild hat mich direkt amüsiert.

Auf dem Rückweg ging es noch an einer Höhle vorbei, jedoch konnte die bei der ganzen Natur von heute dann kaum mehr beeindrucken.

Abends gab es noch ein schönes Stück Fleisch vom Grill. Was ein gelungerner Tag

Viele im Hostal haben mir ja erzählt, dass sie Trekking im Park machen wollen. Das im Moment angesagteste ist das W. Eine 5-tägige Wanderung in W-Form. Bei den momenanen Witterungsverhältnissen scheint es dort nachts sogar. Zusammen mit dem Wind. Wenn man diese Wanderung macht, dann führt ebenso kaum ein Weg daran vorbei 1-2 Mal zu campen. Sonst kann man in Schutzhütten übernachten. Die sind jedoch schon um diese Jahreszeit voll belegt, so dass man zeitig vorher reservieren muss.
Ich muss sagen, die Leute, die das um diese Jahreszeit machen, verdienen meinen absoluten Respekt. Ich bin auch gar nicht traurig nur die Tagestour gemacht zu haben.

Zu den Gletschern

Gestern abend bin ich dann im Aufenthaltsraum noch mit den beiden Deutschen zusammengesessen. Man kam einfach so ins Gespräch. Die Warten hier im Hostel nun schon auf ihre Fähre, die dann in 3 Tagen nach Puerto Montt fährt. Irgenwie ist die Fähre kaputt und deshalb verzögert sich alles. So was kann ich in meinen 3 Wochen nicht brauchen. Da braucht man mehr Zeit, wenn man das entspannt sehen will. Es war dann wirklich lustig, weil die an vielen Orten waren, an denen ich auch schon war und ähnliches erlebt haben. Zumindest wurde es dann doch noch recht spät gestern und so kam ich erst ein gutes Stück nach Mitternacht ins Bett.

Heute morgen war es dann soweit. Es ging auf zu den Gletscher. Der erste Gedanke beim Klingeln des Weckers war, nicht jetzt schon aufstehen, der erste Blick ging nach draussen. Spielt das Wetter mit? Es konnte eigentlich grober nicht sein. Starker Regen, Wolken und Wind. Ging also nicht ganz so los, als wollte man aus dem Bett springen. Immerhin war das Frühstück ok. Dann bin zur Agentur gelaufen, wo die Fahrt losging.
Mit dem Bus ging es dann zu dem Boot. Wo wird mit dem Boot losgefahren sind, regnete es immer noch. Aber mit viel Optimismus. konnte man sich einbilden, dass es besser wurde. Nach einem Stopp an einer Insel mit Kormoranen und einer Brutstätte mit Seelöwen klarte es dann auf. Die auf den Gipfeln verneiten Berge kamen raus und so sah man erst mal, wie Tief der Fjord ist. Von der Termeratur ist es genau so warm, wie es auf den Fotos aussieht. Mit der richtigen Kleidung war es aber kein Problem.
Nun kam auch langsam am Horizont der Gletscher Balmaceda heraus. Der Gletscher hängt ca 200 Meter über dem Meer. Vor 50 Jahren reichte der Gletscher noch direkt bis zum Meer herunter. Die ganzen Gletscher sind Ausläufer des Patagonischen Inlandeises, die hier die Hänge herunter laufen.
Vorallem die Farbe des Gleschter war mit seinem Tiefblau unglaublich beeindruckend.
Danach ging es weiter zu dem Gletscher Serrano. Direkt vom Fjord sieht man den Gletscher nicht. Deshalb legt das Boot dort an. Über einen kleinen Waldweg kam man dann zu einer Lagune und direkt dahinter tat sich dann der Gletscher auf. Inzwischen hat es auch aufgeklart, so dass es nun auch deutlicher wärmer wurde. Die Sonne beleuchtete den Gletscher und den See nun auch super. Man konnte bis direkt an die Lagune gehen und auch ein paar Eisberge vom Rand aus rummschieben. War lustig.
Danach ging es wieder zurück aufs Boot. Der letzte Halt war dann bei einer Estancia, wo es ein All-you-can-eat Asado gab. Danach hat nichts mehr reingepasst. Zwischenzeitlich bin ich mit einem Chilenen ins Gespräch gekommen. Zudem habe ich jemand anderen getroffen, der, man mag es kaum glauben, nur 14 Tage unterwegs ist. Es gibt sie also doch, die Leute die Arbeiten müssen und dann Urlaub haben. Nicht, dass ich inzwischen nicht schon wieder ein paar andere getroffen hätte.

Auf jeden Fall hat es der Tag total gebracht. Ich hab mir von den Gletschern nicht zu viel versprochen. Wirklich nicht. Ich hab mich gefragt, ob es das denn wirklich Wert wäre, aber man muss es gesehen haben.
Eigentlich bräuchte es nun den Perrito Moreno am Freitag gar nicht mehr, aber andereseits, ist es was mit 3 Sternen… (von das kommt, der weiß schon wen ich meine 🙂 )
Morgen geht es dann in den Nationalpark Torres des Paine. Auch hier muss nur das Wetter mitspielen.
Ebenso freue ich mich auf den Donnerstag, wenn wo ich noch gar nichts vor habe. Man kann auch nicht jeden Tag rummnennen und unterwegs sein. Wir sicher nicht langweilig und ab und an braucht man mal einen Puffertag.

Reisegefährten

Der Eintrag mag nun vielleicht einseitig sein, aber er drängt sich heute nach der Reise fast auf. Man sieht sehr viele Deutsche und vorallem Schweizer hier. Ältere in Reisegruppen, Jüngere mit Rücksack. Ich bin heute da mit 2 vielleicht nicht represenativen  Gruppen ins Gespräch gekommen. Mit einem Schweizer im Flugzeug. Die sind 4 Leute um machen seit 8 Monaten einen Tripp von Mexiko runter bis hierher und kehren dann über Buenos Aires zurück. Die anderen haben vergleichsweise wenig Zeit und sind von Lima über Bolivien, Chile, Argentinen bis hier her gekommen. Bisher 5 Monate.

Zum einen fragt man sich, wie machen die das? Zum einen von der Arbeit, zum anderen vom Geld? Weil auch, wenn man sparsam ist, die Masse machts. Zum ist es die Frage, ob ich wirklich 5 oder 8 Monate mit aus dem Koffer respektive aus dem Rücksack leben möchte. Da bin ich dann doch wohl nicht genug Weltenbummler, so dass ich mich nach ein paar Wochen auch wieder auf daheim freuen kann. Da denkt man schon mal, dass man sich auf große Reise begibt….. .
Wenn ich hier schon nicht mit einem ewig langen Trip punkten kann, so dann wenigstens damit, dass ich 2 Monate in Santiago gearbeitet habe, Freunde dort haben und dadurch viel von dem Land mitbekommen haben und dass ich mich hier im Gegensatz zu vielen problemlos verständigen kann.