Cajón de Maipu & Abschied von Santiago

Gestern ging es dann endlich in die Anden. Erstmal mussten wir aber quer durch Santiago. Es ist wirklich beeindruckend, wenn man eine Stunde bzw. mehr als 30 km durch eine Stadt fährt. Die Stadt nimmt kein Ende. Wenn sich die Häuser dann lichten, schlängelt sich die Straße hinauf auf in den Cajón de Maipu nach San José. Ein wirklich nettes Städtchen mit kleinen bunten Häusern. Bei uns ging es aber direkt weiter hinein ins Tal bis zum letzten Ort Romeral. Dort endet dann auch die Teerstraße und es geht weiter auf Schotter. Letztes Jahr bin ich gerade weiter, dieses Mal fahren wir in ein Seitental zum Stausee El Yeso auf 3000m Höhe. Schotterpiste führt durch eine beeindruckende, einsame Landschaft. Unser Auto quält sich und schafft die Steigungen gerade so. Oben angekommen bietet sich uns eine fantastische Szenerie aus tief blauem See, bunten Berge und ganz hinten einem verschneiten Vulkan. Was ein Platz für eine Brotzeit. Die Straße führt auf abenteuerliche Weise an dem Stausee entlang und ausgerechnet an der engsten Stelle kommt dann auch noch eine Lkw entgegen. Somit musste ich 400 Meter auf einer engen Schotterpiste rückwärts rangieren. Rechts die Felswand und links der ungesicherte Abgrund in den Stausee. Um Millimeter kam dann an einer etwas breiteren Stelle der LKW vorbei. Ich sah im Kopf die Bilder vom Camino de la Muerte in Bolivien vor mir. Es gab eigentlich keinen Unterschied. Ich hätte mir nicht gewünscht mal am Steuer eine solche Situation meistern zu müssen. Nervlich war ich dann erst mal durch. Nach der Brotzeit sind wir dann wieder zurück nach San José auf einen Kaffee gefahren und  haben uns dann ewig durch den Berufsverkehr nach Santiago gequält. Da haben wir uns dann am See in Chicureo den Pisco Sour redlich verdient, bevor es wieder zu meinen Freunden ging.

Da es ja unser letzter Abend in Santaigo war, sind wir alle noch zum ratschen zusammen gesessen. Es war wie immer einfach nur nett. Zum Schluß gab es dann noch ein Abshiedfoto.

Heute wird nun nur noch zusammen gepackt und dann geht es auch schon zum Flughafen und dann nach Calama und San Pedro.

Was kann ich nun zusammenfassend über meinen erneuten Aufenthalt in Santiago sagen. Es war seltsam, es war wunderschön, ich habe mich wieder super wohl gefühlt. Ich wage zu bezweifeln, dass ich das letzte Mal hier war.

Que te vaya muy bien mi querido Santiago! Nos veremos muy pronto!

Besuchsrunde in Santiago

Mit dem Aufstehen hat es dann nichts so geklappt. War ja doch spät gworden am Vortag. Eigentlich wollte ich ja in Santiago mit der Firma Mittagessen gehen, aber das musste jetzt wohl ausfallen.

Auf jeden Fall fuhren wir dann nach dem Frühstück, als Mittags, nach Santiago und haben wieder in der Innenstadt geparkt. In meinem Viertel sind wir dann Mittagessen gegangen.  Ist immer noch erstaunlich. Für 4000 CLP (also ca  5 €) bekommt man hier ein Mittagsmenü mit Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise und Getränk. Da hört man wirklich das kochen auf.
Mein Kumpel machte nach dem Essen ein paar entspannte Stunden. Ich nicht. Ich hatte meine komplette Besuchsrunde zu machen. Zuerst zu meiner alten Wohnung. Die Vermieterin war leider im Urlaub. Schade. Aber der Sohn war da und so habe ich dort erstmal ein wenig geratscht. Dann ging es zur Firma. Auf dem Weg war alles genauso wie früher. Es kamen alle guten Erinnerungen hoch. Wie ich jeden Tag dort zur Arbeit gegangen bin, jeden Tag bei Sonne und blauem Himmel. Was ich jeden Tag für eine gute Laune hatte. Mit Musik im Ohr, und wie letztes Jahr hätte ich einfach Luftsprünge machen könne. Was hat diese Stadt? Warum fesselt mich diese Stadt? Was macht diese Stadt mit mir? Als ich dann unten im Hochaus der Firma ankam, hat mich der Portier sofort erkannt. Unglaublich. An dem gehen ja hunderte Menschen am Tag vorbei. In der Firma wurde ich schon erwartet. Sie haben wir das neue Büro gezeigt. Dann haben wir noch über allerhand gesprochen. Was so passiert ist, welche Probleme sie hatten. Die Server, die ich letzen Jahr installiert habe, laufen immer noch. Mit dem Chef bin ich dann auch noch zusammen gesessen, weil er über Facebook von unseren Prepaid-Kreditkarten erfahren hat. (@Peter: da muss ich mit dir noch sprechen).
Als letzter Besuchstermin stand dann noch die Organisation auf dem Programm, die mir letztes Jahr das Praktikum organisiert hat. Auch dort wieder eine superfreundliche Begrüßung und ein schöner Ratsch.

Danach war mein Besuchsmaraton am Ende und ich auch. Meine Kumpel wartete unterdessen entspannt im Patio Bellavista.

Zum Abendessen sind wir dann in ein Restaurant bei meiner alten Wohnung um die Ecke. Es ist bekannt für sein super Filet-Steak. War in der Tat immer noch ein Traum.
Zu mehr als dem Abendessen waren wir dann aber nicht mehr im Stande und so sind wir dann direkt nach Chicureo gefahren und dort ins Bett gefallen.

Anekdote am Rande:
Als wir bei dem Steak im Restaurant saßen, merkte ich plötzlich wie es leicht schwankt. Beunruhigt habe ich nach links und rehct geschaut. Es schwankte immer noch, Blick zur Lampe. Komisch, die Lampe schwingt nicht. Mein Kumpel hat meine Unruhe sofort bemerkt und nachgefragt. Des Rätsels Lösung: Mein Kumpel hat einfach auf dem Holzboden mit dem Fuß gewippt und es fühlte sich auf dem Stuhl dann ganz genauso an. Reflex ist also immer ncoh da. Wie lustig.

Tag in Valparaiso & Viña del Mar

Am morgen ging es dann los Richtung Pazifik. Erstmal haben wir uns gründlichst verfahren. Die chilenische Beschilderung ist alles andere als gut und nützlich. Wenn man nicht weiß, wo man hin muss, dann helfen einem die Schilder nicht, und wenn man es weiß, braucht man die Schilder nicht. Ich sag nur Oriente und Poniente. Ortsbezeichungen hätten uns sicher 1 Stunde gespart.
Trotzdem sind wir gut in Valparaiso angekommen. Leider war es sehr bedeckt. Aber unser Programm mussten wir ja erledigen. Der Verkehr , die bunten Schilder, die bunten und lauten Busse  und die ganze Atmosphere wirken schon viel südamerikanischer, als das doch recht europäische Santiago.

Also gleich mal mit dem ersten Aufzug rauf  auf den Hügel. Zuerst mussten wir den Hunger noch mit einer Empanada überbrücken. Als wir dann oben mit dem klapprigen Aufzug angekommen sind, wurde es immer blauer. Auf den Hügel ist Valparaiso wirklich ein Traum. Auch wenn man es zum zweiten Mal sieht, fasziniert es immer noch genauso. Die vielen bunten Häuer, die einfach wild über die Hügel vertreut sind, haben einen unglaublichen scharm.
Nachdem wir nun kreuz und quer durch die Gassen gelaufen sind, hatten wir Hunger und haben uns erstmal einen Salat auf einer Sonneterasse mit Blick über Valpo gegönnt.
Danach ging es mit einem Aufzug wieder runter und so wollten wir auch auf den nächsten Hügel auch wieder rauf. Nur war da der Aufzug wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Zum einen gut, dass Wartungsarbeiten an den Aufzügen durchgeführt werden. Das sieht man ihnen nämlich nicht an. Zum anderen schlecht für uns, weil wir in der prallen Sonnen bei weit mehr als 30 Grad zu Fuß auf den Berg mussten.
Danach war unser Besichtigungsprogramm für Valpo auch schon durch. Wir machten uns auf mit dem Auto nach Viña. Zuerst mal das Gepäck im Hostal abladen. Dann ging es auch sofort weiter nach Renñaca. Es wurde uns als bester Strand empfohlen. Es war dann auch wirklich toll da. Ein Haken war, dass wegen der Hochsaison unglaublich viel los war, so dass wir mit dem Auto ewig gebraucht haben. Zum anderen hat der Strand so hohe Wellen, dass vom Baden abgeraten wird. Es geht bei diesem Strand also weniger ums baden, sondern mehr um sehen und gesehen werden.
Nachdem wir uns dort unsere Haut schön angebrannt haben, sind wir dann zurück nach Viña ins Hostal gefahren. Nur schnell umziehen und dann ging es auch schonlos zum Essen und danach in eine Bar. In der Bar haben wir dann ein paar Chilenen kennen gelernt. Das ganze endete dann damit, dass wir dann zusammen um 3 Uhr morgens auf den Cerro Alegre nach Valparaiso gefahren sind, und weil dort nichts los war ging es dann noch in das Apartement von denen nach Reñaca. Um 6 Uhr waren wir dann im Bett. Was für ein Abend . Unglaublich was erlebt, super lustig, aber auch nicht unanstrengend.
Das Leben hier ist wirklich immer bunt und wenn man sich mit den Leuten verständigen kann, dann geht es wirklich drunter und drüber.
Chile ist und bleibt der Wahnsinn.

Tag in Santiago

Wie es sich für einen Aufenthalt in Chile gehört, gab es gestern abend gleich noch ein richtiges Asado. Was ein haufen von Fleisch !! Aber war einfach wieder ein Traum. Wir waren im Nachmachen des Asados schon ziemlich gut. So ganz geschafft haben wir es aber doch nicht. Auf jeden Fall, war es ein super schöner Abend.

Heute stand dann Santiago auf dem Programm. Musste meinem Freund ja alles zeigen. Zuerst stand aber erst mal Frühstück auf dem Programm.  Mit richitg viel Manjar. So ganz fit waren wir aber noch nich. Am Vorabend ging es doch etwas länger.

Danach ging es dann auf mit dem Auto nach Santiago. Da Sonntag war, war wenig Verkehr. Nichts desto trotz haben wir uns total verfahren und schließlich dann doch fast im Zentrum geparkt. Danach ging die Runde durch die Stadt los. Das Wetter war fantastisch. Keine Wolke und etwa 32 Grad. Sobald es auf einen Aussichtshügel ging, war es aber schon ganz schön hart. Mittags gab es dann eine Cazuela  in einer Bar und anschließend den ersten Pisco Sour.Unglaublich war die Aussicht vom Cerro San Cristobal. Ich war da heute zum 3. Mal oben, aber so einen super klaren Blick auf die Anden hatte ich auch noch nie.
Für mich war der Tag in Santiago total seltsam.  Es ist 13000 Kilometer von zu Hause weg, aber es ist alles so unglaublich vertraut.Auf der anderen Seite ist man dann aber nur einen Tag in der Stadt. Für meinen Freund wirkt die Stadt glaube ich nicht sehr attraktiv unr ehrlich gesagt, ist sie das auch nicht. Ist bei mir eben en bisschen was anderes. Es kommen einfach viele Erinnerungen wieder hoch.

Am Abend nach der vielen Lauferei sind wir beide ziemlich platt. Wir sitzen im Haus meiner Freunde einfach nur gemütlich zusammen.

Morgen geht es dann nach Valparaiso und Viña del Mar, wo wir dann auch übernachten werden. Am Dienstag geht es dann zurück nach Santiago, wo ich meinen Besuchsmaraton starten werden.

Wir sind da!!

Der Flug war schon wieder ziemlich lang. 16 Stunden sind nicht zu verachten. Die  Ankunft war absolut pünktlich und auch die Mietwagenübernahme am Flughafen hat perfekt geklappt. Das Wetter ist für den Wolfi super. Ca 25 Grad und bewölkt. Ich sehe es ein wenig anders. So schlechtes Wetter hatte ich in Santiago letztes Jahr selten.

Kann aber auch wirklich stolz sein. Ohne Karte habe ich zur Pato gefunden. Cool. Ich kenn mich immer noch aus. Nur einmal mussten wir wenden.

Bei der Ankunft am Haus von der Pato wurden wir schon erwartet. Das Wiedersehen war total herzlich. Wir sind uns einfach in die Arme gefallen. Total schön und eigentlich als ob ich nie weg gewesen wäre.

Nach dem Mittagessen legen wir uns nun ein wenig hin.  Auch wenn wir nicht super müde sind, aber so eine Reise ans andere Ende der Welt merkt man dann doch.

Wie es jetzt weiter geht? Keine Ahung. Ganz gemütlich erstmal bis Donnerstag, wann es nach Calama geht. Hier in und um Santiago gibt es ja auch viel zu sehen.

Endlich wieder in meinem zweiten zu Hause.

Bericht aus der Luft

Nun sind wir auf dem direkten Weg nach Chile. Bis jetzt hat alles geklappt. Um 16 Uhr ist mein Kumpel nach Freising gekommen. Wir hatten noch genügend Zeit und sind dann gemütlich zum Flughafen gefahren und haben das Gepäck aufgegeben. Da man für den Flug ja ordentlich Punkte bekommt, haben wir uns auch gleich für das Programm FlyBlue eingetragen. Wäre dann Nummer 3 der Programme nach Iberia Plus und Miles and more. Schon krank. Anschließend ging es obligatorisch ins Airbräu.
Der Air France Flug startete in München absolut pünktlich, In Paris sind wir auch pünktlich gelandet. Nur dann kam eben der Faktor Charles de Gaulle zum Tragen, Wir sind geschlagenen 25 Minuten auf dem Rollfeld zur Parkposition unterwegs gewesen. Dann auch noch Bus fahren. Die Busfahrt war eine Weltreise. Ich weiß nicht, an wie vielen Stoppschildern der Bus auf dem Rollfeld gehalten hat. Als wir aus dem Bus rauswahren, begann zeitlich schon das Borading für den Anschlussflug. Also hieß es rennen, raus aus dem Terminal ins andere Terminal wechseln. Das ging auch recht schnell, aber die Schlange an der Passkontrolle war dann doch länger als gedacht. Nach der Passkontrolle ging es dann noch mal durch die Sicherheitskontrolle. Als wir dann um die Ecke gebogen sind, sahen wir die Einsteigeschlange unseres Fliegers. Wir hatten es geschafft. Geglaubt hatten wir es zwischenzeitlich nicht mehr. Da war ein Freudenschrei fällig. 1 Stunde zwischen Landung und Weiterflug in Charles de Gaulle ist also in der Tat schon ein ziemlicher Killer.

Nach dem Start haben wir dann auch von oben den wunderbar erleuchteten Eifelturm gesehen.

Mit Air France bin ich bis jetzt erstaunlicherweise mehr als überrascht. Passt alles. Die Menü-Karte, dir ich gerade bekommen haben, ist schon der Wahnsinn. Man kann zwischen zwei Hauptgerichten und 4 Nachspeisen wählen. Dazu kann man Champagner oder auch 3 verschiedene Rot und Wei0weine haben. Cool. Es wird der Côtes du Ventoux.

So kann es jetzt weitergehen.

Es geht wieder los

Nachdem ich nun gut 9 Monate von meinem Sabatikal aus Südamerika wieder zurückgekommen bin, geht es morgen endlich wieder los. Lange konnte ich es nicht erwarten, lange habe ich geschaut, wann es zeitlich wieder geht, lange hat es dann gedauert, bis die Zeit von der Flugbuchung bis heute vergangen ist. Deshlab möchte ich auch diesen Blog wieder zum Leben erwecken.

Gerade komme ich wieder aus dem Pub und morgen geht schon das Flugzeug. Jetzt muss nur noch der morgige Arbeitstag geschafft werden. Um 20:30 Uhr geht dann der Flieger, zuerst Richtung Paris und dann weiter nach Santiago de Chile. Der Flug über Paris kann auch das einzige Manko werden. Zum Umsteigen inklusive Terminalwechsel bleiben nur eine Stunde und 10 Minuten. Warum ist das bei der Buchung nicht aufgefallen? Mist. Angeblich soll die Zeit reichen, wenn man keine Verspätung hat. Jetzt heißt es zum einen hoffen und zum anderen morgen laufen, laufen, laufen.

Wenn ihr die ersten Bilder mit dem Eifelturm seht, dann wisst ihr, dass das Umsteigen nicht geklappt hat. 🙂

Ich freu mich aber riesig meine chilenische Familie endlich wieder zu sehen. Ich freue mich auch endlich in den Sommer zu kommen.

Dann schauen wir mal, ob ich genug Zeit (und Internet) finde, um hier ein bisschen was niederzuschreiben

Die erste Woche in Deutschland

An meinem ersten Morgen zurück in Deutschland, bin ich recht früh aufgestanden, um mich wieder an die deutsche Zeit zu gewöhnen. Komischerweise war ich gar nicht so müde. Mittags gab es dann Spargel und dazu Löwenzahlsalat. Schmeckte wunderbar. Nach einem Mittagsschläfchen ging es dann ohnehin schon zur Geburtstagsfeier vom Johannes ins Unicorne.
Beim Hineingehen ins Unicorne war es schon komisch das alles nach 3 Monaten wieder zu sehen. Auf jeden Fall wurde ich von all meinen Freunden sau nett gegrüßt. Irgendwie kam ich mich vor wie ein Exot. Ich war ja nur in Chile und nicht im Kongo. Auf jeden Fall musste ich viel erzählen.
Die Party ansonst war ein totaler Wahnsinn. Die Blechbaraba haben unglaublich geniale  bayerische Blasmusik gemacht. Dann haben die Salzburger Trumeter noch ein paar Ständchen gespielt und dem Johannes dabei einen riesigen Humpen geschenkt. Die Party nahm ihren Lauf und die Zeit verging schnell. Um 5 Uhr morgens war ich dann nach einem Abschlussumtrunk beim Johannes zu Hause endlich bei mir im Bett. So kann es weitergehen, dachte ich mir.
Aber so ging es nicht weiter. Am nächsten Tag wieder Regenwetter. Am Nachmittag war verkaufsoffener Sonntag und ich wollte meine Fotos abholen. Es war schon ein ziemlicher Schock für mich die Gesichter der Leute zu sehen. Ich hab mir wirklich gedacht „Leute, ihr seid hier freiwillig!! Ich möchte nicht wissen, was ihr für ein Gesicht macht, wenn ihr wo nicht freiwillig seid!!“
Am Abend sind wir dann noch Snookern gefahren. Ich hatte im Auto chilenische Musik und richtig gute Laune. Als dann ein Freund einsteigt und zuerst Mal ohne mich zu Fragen den Radio ausmacht, hab ich schon schlucken müssen. Gut, dann hören wir keine Musik, haben keine Gute Laune und sind mal schlecht drauf.
Am nächsten Morgen ging es dann das erste Mal für mich in die Arbeit. Als ich zur Türe rein kam, standen alle Mitarbeiter samt Chef in einem Halbkreis da und haben mich begrüßt. Mein Chef hat mich umarmt. Unglaublich, es war wirklich rührend. Zudem haben sie mir ein Fotobuch mit all meinen Geschichten, die ich hier im Blog geschrieben habe und mit meinen veröffentlichten Fotos überreicht. Danach gab es ein Weißwurstfrühstück. Ich wusste wirklich nicht was ich sagen sollte.
Die Arbeitswoche fällt unter die Rubrik Eingewöhnung. Sonderlich produktiv war ich nicht, was eventuell auch an den vielen Meetings gelegen haben kann. Auf jeden Fall sind wir in der Arbeit ein super Team mit netten Kollegen. Ich denke, dass ich mich da schon schnell wieder einleben werde.
Die Woche verlief bunt. Wir waren fast jeden Tag abends weg, so dass zum Trübsal blasen eigentlich keine Zeit blieb.

Am Freitag haben wir dann noch mit den Salzburger Trumtern im Kostüm auf der Burg gespielt. Danach sind wir im Hofreiter, Cantina und Beat Schuppen versumpft. War ein toller Abend.
Gestern hat dann der Wolfi seine Doktorarbeit gefeiert und wir haben das ganze unter ein chilenisches Motto gestellt. Zuerst gab es einen Pisco Sour, dann eine Ensaladia Chilena und als Krönung 1,5  Kilo Rinderlende am Stück vom Grill. Es hat sau gut geschmeckt. Man kann also auch in Deutschland vernünftig grillen. Besondern hat mich gefreut, dass alle begeistert waren, vom Pisco Sour, von der Ensaladia und natürlich vom Fleisch. So konnte ich etwas von meinem chilenischen Lebensgefühl vermitteln.

Was kann ich nun zusammenfassend sagen. Auch wenn die erste Woche hier unglaublich was geboten war, strengt mich Deutschland immer noch an. Zum einen ist es das Wetter. Es hat die erste Woche durchgehend geregnet. Das drückt unglaublich auf das Gemüt. Zum anderen sind es die Leute. So wie ich zur Burg im Kostüm ein bisschen später gekommen bin, weil ich noch Arbeiten musste. Da entgegnet mit ein Passant: „Sind ma spät dran, ha? Die anderen spielen schon“. Solche Sachen des Rummnörgelns, blöde Kommentare reißen über andere Leute, obwohl es einen nichts angeht, halte ich im Moment noch gar nicht aus.
Ich werde wohl noch einige Zeit brauchen, bis ich hier wieder gänzlich angekommen bin.
Habe ich mich verändert? Ja, auf jeden Fall und zwar ganz schön.
Werde ich mich hier wieder einleben? Auch hier ein ja, weil es auch hier ein schönes Fleckchen ist
Wie aber schon vermutet steckt eine Menge Chile in mir und das wichtigste ist es, dass davon bloß kein Stück verloren geht.

Danke Chile und wir sehen uns.

Heimreise

1. Abschied und Abflug

Willkommen in Deutschland. Nein noch nicht. Im Moment sitze ich noch in der Abflughalle in Santiago. Der Abschied von der Pato, ihrer Mutter und den Kindern war super traurig, aber irgendwie konnte ich es auch nicht ganz fassen. Es war so unwirklich. Nichts desto trotz sind mir die Tränen runter gelaufen. Wir haben uns sicher 5 Mal umarmt und ewig gewunken. Wie nett, der Grenzbeamte begann dann mit mir zu reden, was ich hier gemacht hätte und ob es mir gefallen hätte. Nachdem er mir meinen Pass zurückgegeben hat, hat er dann gesagt: „Te tengas un muy bien viaje amigo“. Der Grenzbeamte war wie ein Sinnbild für Chile.
Wie gesagt, nun warte ich auf meinen Abflug und schon wieder unterhält mich eine deutsche Reisegruppe . Sie haben keine Ahnung, dass sich Deutscher bin. Als sie mich auf mein heruntergefallenes Ticket aufmerksam machen, antworte ich auf Spanisch, aber es ist wieder mal zu toll zum zuhören, dass ich den Deckmantel nicht fallen lassen will. Sie beschweren sich über alles, was ihnen hier widerfahren ist. Kein einziges Mal hört man, dass etwas toll gewesen ist. Sie beschweren sich, dass ihnen der Hotelmanager ein Restaurant empfohlen hat und bezeichnen das als Schleppermethode, Das nächste mal nur Hotels über 100€ pro Nacht. Es kommen Sätze wie “hier gehen die Uhren anders”. Gut da haben sie zweifelsfrei recht, aber ist das nun nur negativ? Sie meckern, dass der Weg zum Gate so umständlich gebaut ist. Wenn man sucht, findet man scheinbar immer was negatives. Aber es gibt auch eine Abenteuerin in der Gruppe. Sie ist “alleine”  mit dem “öffentlichen” Bus nach Valparaiso gefahren. Das löste Bewunderung aus und auch die Frage, ob die Busse denn hier schlimm gewesen wären? An den Bussen hatte de Frau nichts auszusetzen dafür aber daran, dass die Tickets immer nur exakt für den gebuchten Bus gelten. Steht zwar alles auf dem Tickets, aber gut….
Ich liebe es Mäuschen zu spielen und ich habe es gelitten, nicht Laut loszulachen. Der Chilene würde sagen “me cagué de risa”.

2. Madrid

Nun bin ich in Madrid Barajas angekommen. Der Flug war höchst angenehmem. Der Flieger war zwar richtig voll, aber trotzdem hatte ich das Glück zwei Plätze für mich zu haben. Somit habe ich bequem liegend fast 7 Stunden schlafen können. Super. Die 12 Stunden Flug waren somit schnell vergangen und ich fühl mich eigentlich nun total fit. Gerade angekommen in Madrid erwartete mich die gewohnte Unfreundlichkeit. Unglaublich. Madrid-Bajaras hat  sich nicht verändert. In der Sicherheitskontrolle wird man unfreundlich  und ohne ein Lächeln oder ein nettes Wort abgefertigt. Jetzt kann ich verstehen, dass die Südamerikaner sich in Spanien immer als abschätzig behandelt fühlen. Gefilzt wird man außerdem ziemlich gründlich. Schuhe ausziehen, abtasten und das bei fast jedem. Gut, dass ich keinen Manjar mitgenommen habe. Eine Person in meiner Schlange musste seine Beutel glatt abgeben. Im Terminal dann das gewohnt Bild. Eine Schlange von etwa 20 hilflos wirkenden Leuten am Iberia–Schalter. Da hab ich dieses Mal mit LAN-Chile das große Los gezogen.
Was mir auffällt sind die Preise hier. Das ist ja echt ein totaler Wahnsinn. Hier kostet eine 0,3 Liter Flasche Cola doch glatt 2,85€. Dafür bin ich in Santiago essen gegangen. Ich fürchte mein empfinden für billig und teuer hat sich ein wenig verschoben.

3. Frankfurt

Nach nun der zweiten Etappe sitze ich jetzt schon in Frankfurt. Auf dem Flug hatte ich diesmal Glück und eine nette Spanierin aus Toledo, die ihren Freund in Frankfurt besuchte, saß neben mir. So war der Flug recht kurzweilig. Ist schon witzig, wie anders das spanische Spanisch klingt. Ich musste direkt intensiv zuhören. Des weiteren hat sie sich die Frage gestellt, wo ich denn spanisch gelernt hätte. Ich scheine jetzt wirklich eine üble Mischung aus südamerikanischem und spanischem Spanisch zu haben.
Hier in Frankfurt bin ich zuerst ganz schön umher geirrt, weil ich von Terminal E nach A musste und die Beschilderung nicht ganz klar war. Nach 40 Minuten hatte ich aber dann mein Ticket.
Dank UMTS-Stick kann ich nun diese Zeilen schreiben und mir gleichzeitig die Zeit für meinen letzten Flug vertreiben. Zudem höre ich übers Internet einen chilenischen Radiosender. Es ist hier am Flughafen einfach unglaublich ruhig.In 4 Stunden bin ich dann wieder zu Hause.

4. Ankunft

Obwohl der letzte Flug von Frankfurt nach München nur 50 Minuten ist, strengt er doch an. Da ich viel zu viel Pisco dabei habe, gehe ich beim Zoll das erste mal durch den roten Kanal.
Der Zollbeamte fragt mich: „Wie lange waren sie denn in Chile?“
Ich: „Fast 3 Monate“
Zollbeamte: „Aha, und waren sie auch in anderen Ländern?“
Ich: „Ja, in Argentinien zum Rindfleisch essen“
Zollbeamter: „Wie viel haben sie denn dabei?“
Ich: „2.5 Liter Pisco und 4 Grillsaucen“
Zollbeamter: „Da fang ma jetzt ned an. Passt scho, gehens durch“

Wow, mal eine coole Sache, ich hätte ned damit gerechnet.
Als ich dann raus kam, standen 5 meiner Freunde wartend auf mich am Ausgang. Cool. Was für ein Empfang. Meine Eltern waren noch nicht da, weil sie sich im Regen verfahren hatten. Eine halbe Stunde später traf meine Mutter dann auch ein. Mein Vater verfuhr sich währenddessen weiter , womit wir dann schlussendlich mit dem Matthias zu mir heimgefahren sind. Meinen Vater haben wir angerufen (die Nummer vom Handy hatte ich noch auf einer Rechung in meinem Notebook. Mein Handy war ja schon weg).
Zu Hause habe ich nur die Koffer in die Türe gestellt und bin dann direkt mit meinen Freunden noch ins Cantina gefahren, einer mexikanischen Bar gefahren. Wie passend. Irgendwie war es gar ned Südamerikanisch. Zumindest das Weißbier war super und der Mojito auch.
Aber trotzdem fühle ich mich seit der Ankunft in Frankfurt einfach noch nicht zu Hause. Es war wirklich super meine Freunde zu sehen, aber so ganz begriffen habe ich es wohl noch nicht. Es wirkt alles auf mich furchtbar fremd.
Jetzt im Bett sitzend habe ich noch 20 Minuten mit der Pato in Chile telefoniert, um ihr bescheid zu geben, dass ich gut angekommen bin. Das tat jetzt richtig gut mit ihr, wie die letzten 3 Monate einfach auf Spanisch zu plaudern. Das nächste Mal telefonieren wir gemeinsam und trinken dabei eine Piscola zusammen. Wir überwinden diese 13000km.

Gute Nacht

¡¡Que te vaya muy bien, Chile!!

Nun ist der Tag gekommen an dem ich nach knapp 3 Monaten dieses wunderschöne Land verlassen muss. In wenigen Stunden muss ich zum Flughafen fahren.
Es ist Zeit ein Resumé zu ziehen. Ich kam hier mit dem Ziel her, neue Erfahrungen zu machen, ein fremdes Land intensiv kennen zu lernen, aber vor allem war es auch ein Sprung ins kalte Wasser und ein Selbstversuch, ob ich es schaffe diese Zeit so weit weg zu meistern. Alle diese Erwartungen haben sich erfüllt. Ich bin in dieses Land eingetaucht und mir ist es unglaublich ans Herz gewachsen. Ich glaube in mir steckt jetzt ein ganzes Stück Chile, was heißen will, dass ich mich schon etwas verändert habe. Ob zum Positiven oder zum Negativen, das wird sich dann erst in Deutschland herausstellen.

Was gibt es nun über dieses dünne Land am Ende der Welt zu sagen, das so lang ist, dass wenn man den Nordzipfel von Chile an die Grenze Deutschland-Dänemark legen würde, die Südspitze von Chile mit Feuerland mitten in der Sahara im Niger liegen würde. Und Punta Arena kurz vor Feuerland ist eigentlich erst die Hälfte von Chile, wenn man den Anteil an der Antarktis bis zum Südpol auch noch mitrechnet. Es klar, dass so ein Land vielseitiger nicht sein kann. Dies beschreibt auch folgendes Sprichwort:

Cuando dios creó el mundo, le sobraba un poco de todo – montañas, desiertos, lagos, glaciares, bosques, playas – y lo puso todo en su bolsillo. Pero en este bolsillo había un hoyo, y mientras dios estaba caminando por el cielo, caía todo y la huella que así quedó en la tierra, era Chile.

Als Gott die Welt erschuf, hatte er von allem ein bisschen übrig – Berge, Wüsten, Seen, Gletscher , Wälder, Strände – und er steckte alles in seine Tasche. Doch die Tasche hatte ein Loch, und während Gott durch den Himmel wanderte, rieselte alles heraus, und die Spur, die so auf Erde blieb, war Chile.

Ich hatte in meiner Zeit hier das Glück, all das mit meinen eigenen Augen sehen und erleben zu können. Von den Pinguinen ganz im Süden über die Atacama-Wüste bis hin zu Bergen, wie es sie in Europa nicht gibt. In meiner Zeit hier habe ich über 3000km mit Bus und über 8000km mit dem Flugzeug zurückgelegt. Da ist die An- und Abreise von je knapp 13000km noch gar nicht mit drinnen.
Durch seine Vielfalt begeistert Chile schon alleine jeden Touristen und ich habe niemanden kennengelernt, der von Chile enttäuscht war.

Da ich hier ein bisschen mehr war als nur ein Tourist konnte ich jedoch viel mehr von diesem Land entdecken. Ich konnte mir hier die Arbeitswelt ansehen und war froh mal über den Tellerrand sehen zu können und zu sehen, wie andere Firmen arbeiten. Auch in meiner Arbeit wurde ich auf unglaublich freundliche Art aufgenommen. Als man mir dann zum Schluss noch das Jobangebot gemacht hat, wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Das Praktikum war auf jeden Fall der Mühe wert und man bekommt gleich ein ganz anderen Eindruck als wie wenn man nur als Tourist hier ist.
Besonders interessant war es den Alltag hier zu sehen. Sprich es kehrt eine gewisse Routine ein und man erlebt das Land wesentlich intensiver und lebt auch mehr mit den Leuten. Hier hatte ich auch ein ganz besonderes Glück mit meiner Gastfamilie und ich erinnere mich gerne an die vielen Abende, wo wir einfach am Tisch zum ratschen zusammengesessen sind.
Selbst Santiago hat mich begeistert. Santiago spaltet normalerweise die Leute. Die meisten finden es laut und hässlich, mich hat die Stadt fasziniert und ich kann sagen, dass ich jetzt in Santiago eigentlich mehr zu Hause bin, als ich München. Alles ist super vertraut und ich hab das Leben in Santiago wirklich genossen.
Das wohl Beeindruckendste an Chile sind die Chilenen selbst. So viel Freundlichkeit, Gastfreundschaft und Offenheit ist mir bislang noch nicht begegnet. Die Freundlichkeit ist nicht aufgesetzt, sondern kommt von Herzen. Es herrscht hier noch nicht diese Ellbogengesellschaft, wie wir sie in Deutschland haben. Das sieht man auch auf der Straße, wo jeder auch morgens ein leichtes Lächeln im Gesicht zeigt. Vor allem die Menschen hier haben es mir unglaublich leicht gemacht. Man fühlt sich hier nie wirklich fremd und auch nie alleine oder alleine gelassen.
Ein großer Vorteil war es auch, dass ich hier schon Freunde hatte, die mich in einer unbeschreiblichen Weise aufgenommen haben. Ich werde sie in Deutschland unglaublich vermissen und weiß nicht so recht, wie ich diese Freundschaft über eine so große Distanz aufrecht erhalten kann. Es wird nicht einfach. Wir haben zusammen so viele unvergessliche Abende wir miteinander verbracht haben. Unvergesslich bleibt vor allem der Abend nach dem Erdbeben, als wir hier auf der Terrasse in Chicureo ohne Strom bei Kerzenlicht gegrillt haben. Es war eine ganz besondere Atmosphäre, die man in Worten schlecht beschreiben kann. Gemeinsam mit Freunden nach so einem Ereignis zusammensitzen zu können, lachen zu können und froh zu sein, dass niemandem etwas passiert ist. Gleichzeitig saß aber auch der Schock tief, wenn man sieht und hört, was anderen Menschen in Chile widerfahren ist.
Das Erdbeben ist mit Sicherheit auch eine ganz besondere Erfahrung. War es eine schlechte Erfahrung? Ich würde sagen, nein. Ich wünsche es wirklich niemandem, dass es einen so erwischt wie mich, aber man zieht aus so einem Ereignis auch positive Erfahrungen. Man fängt danach auf jeden Fall zu denken an, was wichtig ist und worauf es ankommt. Ich glaube, dass man nach so einem Erlebnis das Leben und jeden Tag, den man mit netten Leuten teilt wieder mehr schätzen lernt. Das klingt jetzt alles sehr sentimental, ist aber wahr und wirklich etwas Positives. Einer kleinen Knacks bleibt mir aber schon. Immer wenn ich ein Zimmer betrete, schweift zuerst der Blick über das Zimmer. Wo sind Fluchtwege? Gibt es sichere Ecken? Gibt es stabile Möbel? Es wird quasi ein unterbewusster Notfallplan ausgearbeitet.
Bei dem Erdbeben habe ich aber vor allem auch die Chilenen besser kennen gelernt. Es ist ein unglaublich starkes Volk. Nach dem Beben hingen überall Plakate „Chile se levanta“, die Autos hatten Aufkleber „Vamos Chile“ oder „Fuerza Chile“. Hier gibt niemand auf und irgendwie halten alle zusammen. Auch ich hatte als unbeschadeter Überlebender das Bedürfnis hier mitzuhelfen. Es war für mich nicht vereinbar, hier aus Ausländer eine geniale Zeit zu verbringen, Urlaub zu machen und gleichzeitig liegt ein Teil des Landes, in dem ich Gast bin, am Boden. Ich hab somit den ganzen Verdienst eines Praktikums für das Erdbeben gespendet und es tat wirklich gut auch helfen zu können.

Was bleibt nun wirklich hängen. Als ich hier ankam, wusste ich nicht, ob ich es bis zum Schluss durchstehen werde. Ich war am Landanflug ziemlich aufgeregt beim Blick aus dem Fenster. „Chile, so sieht es nun also aus! Das ist also das Land in dem ich die nächsten 11 Wochen leben werde“. Tief durchatmen.
Als ich dann abgeholt wurde, war die Aufregung verflogen und ich hab mich sofort wohl gefühlt. In meinem Blog habe ich kurz nach meiner Ankunft geschrieben, dass alles hier sehr vertraut wirkt und ich mich nicht als Fremder fühle. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Es bleiben ein paar Fragen:

  • Werde ich zurückkehren? -> Auf jeden Fall, und Südamerika ist zudem groß. Zudem haben mir alle Leute prophezeit, dass es nicht all zu lange Zeit dauern wird, bis ich nach Chile zurückkehren werde
  • Könnte ich es mir vorstellen hier eine Zeit zu leben? -> Auch das. Wenn sich die Gelegenheit ergeben würde, würde ich keinen Moment zögern
  • Würde ich für immer hier her gegen? -> Das kann ich nicht sagen. Ich denke, dafür bin ich einfach zu feige und auch zu sehr mit Leib und Seele Bayer. Ich würde auf Dauer zu viel vermissen

Ich habe meine Entscheidung hierher zu kommen auf jeden Fall keinen einzigen Tag bereut.

Vielen Dank Chile für die wohl schönste und beeidruckendste Zeit meines Lebens. Ich habe mich in dich, in die Lebensweise und auch in die Menschen hier verliebt. Einen Teil von dir nehme ich jetzt in meinem Koffer und in mir mit nach Deutschland und hoffe, dass ich noch lange von dir zehren kann.
Gestern Abend habe ich mich schon von Diego, dem Mann von der Pato verabschiedet. Es war ein ganz komisches Gefühl.

Mir graut vor dem Abschied am Flughafen. Es wird bestimmt super traurig. Auf der anderen Seite freue ich mich aber auch meine Eltern, meine Freunde und meine gewohnte Umgebung in Bayern wieder zu sehen.
Die nächste Nachricht gibt es dann schon aus Deutschland.

Chile, otra vez muchas gracias. Te echaré muchismo de menos y nunca te olivadré.

Un abrazote muy fuerte